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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 18.10.2022, 13:00
Schwimmender_Rasenmäher Schwimmender_Rasenmäher ist offline
Deckschrubber
 
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Standard Älteren Motor mit Einkreiskühlung einwintern

Moin liebes Boote-Forum & Foristen,
ich hoffe, ich bin mit meinem ersten Post schon im richtigen Unterforum gelandet.

Ich bin neuer Besitzer eines etwas älteren, kleinen Segelboots mit Einbaumotor und nun steht die erste Einwinterung (an Land) bevor. Genauer gesagt dreht es sich um eine Halcyon 23 mit Albin O-11 Einbau-Benziner 6 PS mit Einkreiskühlung von 1971.

Ich habe schon recherchiert und den Voreigner gefragt, bin mir aber noch nicht im Klaren, was die beste Art ist, den Kühlkreislauf vor Frostschäden und Korosion zu bewahren.

Ich hätte jetzt eigentlich gedacht, dass ich das Kühlsystem über den Schlauch vom Seeventil mit Frischwasser + Frostschutzmittel spüle.

Nun steht im Manual (ebenfalls von 1971 ) des Motors aber, man solle das Wasser über zwei Ventilschrauben ablassen (soweit so gut) und dann das Kühlsystem über ein Loch fürs Thermostat (das man vorher ausbaut) im Zylindermantel mit speziellem antikorosiven Öl füllen und dabei aufpassen, dass ja nichts in die Kühlwasserpumpe zurück läuft. Dazu muss man sagen: Diese ist keine normale Impellerpumpe, sondern wohl eine Zahnradpumpe, die bei jeder Fahrt extra gefettet werden muss.

Tja, die fünf im Manual empfohlenen Öle gibt's alle nicht mehr - und irgendwie kommt mir das Vorgehen auch nicht so ganz gut vor. ZB bleibt ja so noch Seewasser in anderen Teilen des Systems. Der Voreigner sagt, er hat einfach das Seeventil geschlossen, den Motor 5-10 Sek. laufen lassen, um das verbliebene Wasser raus zu bekommen und fertig. (Seeventil dann aber für die Standzeit wieder auf).

Was würdet ihr tun? Es wie der Voreigner halten und das Kühlsystem nur kurz leer fahren? Doch ein antikorosives Öl ins Kühlsystem einfüllen (welches nutzt man da heute, gibt's das noch)? Oder doch "klassisch" mit Frischwasser + Kühlmittel spülen - aber leidet da nicht vielleicht die gefettete Zahnradpumpe unter dem Kontakt mit dem Frostschutzmittel?

Falls jemand rein zufällig einen ähnlich kuriosen Motor hat, wäre ich über Tipps & Erfahrung sehr dankbar!

Besagtes Manual liegt übrigens hier und die Infos zum Einwintern auf S. 17 im PDF, falls jemand schlauer draus wird als ich: https://www.albinmotor.com/AlbinMoto...nsbook_eng.pdf
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  #2  
Alt 18.10.2022, 13:16
menschmeier menschmeier ist offline
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Moin,
willkommen im Forum.
Die Anleitung die du hast, ist doch brauchbar. D.h.
Lasse das Kühlwasser am Zylinderblock ab, dazu dient der Abflusshahn unten am Zylinder, notfalls noch mittel Draht für freien Abfluss sorgen. Ca. 0,6 L. sollten dort lt. Anleitung herauskommen, das selbe dann auch an der Zahnradpumpe, dort sind nur ca. 100g per Abflusshahn abzulassen.
Dann über die besagte Thermostatöffnung die abgelassene Wassermenge mit einem Frostschutz Gemisch mit mind. -25°C einfüllen. Selbiges dann auch an der Zahnradpumpe über den Ansaugschlauch , der am Bodenvetil abzunehmen ist, auffüllen....und schon kann der Winter kommen....
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Geändert von menschmeier (18.10.2022 um 13:28 Uhr)
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  #3  
Alt 18.10.2022, 13:56
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hein mk hein mk ist offline
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Moin
So wie ich das sehe ist die Kühlwasserpumpe an der druckseite mittels einer festen Rohrleitung angeschlossen. Da würde ich die Überwurfmuttern lösen/abschrauben und so die Pumpe aus dem System nehmen. Diese selbst dann über die beschriebene Ablassschraube entwässern. Über die Druckleitung könnte man jetzt den Motor mit Frostschutz spülen, aber vorsichtig und beim Einzylindermotor diesen auf jeden Fall auf OT-Verdichtung törnen, bei zwei und mehr Zylinder würde ich den Motor kurz starten und dann Frostschutz durchlaufen lassen bis es der Menge nach im Wassersammler angekommen sein muss.
Meinen Einzylinder Diesel mache ich winterfest in dem ich den Kühlwasserdruckschlauch von der Impellerpumpe ziehe und den Schlauch am abgaskrümmer abziehe, dann läuft das Wasser schon mal raus. Zur Sicherheit blase ich das noch kurz durch--fertig. Wenn es gaanz heftig frostig werden kann ziehe ich auch noch den Saugschlauch von der Pumpe und kurbele den Motor zweimal durch dann ist da auch kein Wasser mehr.
Am Abgasstrang mach ich nix, weil der Wassersammler aus dickerem Edelstahlzeugs selbst gebaut ist und somit frostsicher.
Gruß hein
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  #4  
Alt 18.10.2022, 15:24
Schwimmender_Rasenmäher Schwimmender_Rasenmäher ist offline
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Super, vielen Dank an menschmeier und hein_mk für die schnellen und netten Antworten!
Ich muss aber nochmal nachfragen, da es das erste Mal ist, dass ich ein Boot einwintere und vielleicht etwas auf dem (Kühlwasser-)Schlauch stehe:

Ihr würdet also auf jeden Fall mit Frostschutz spülen. Würdet ihr das Frostschutzmittel auch durch die Zahnradpumpe laufen / pumpen lassen oder ist das Frostschutzmittel im Zweifel zu aggressiv für die fettgeschmierte Pumpe und ich muss dafür sorgen, dass das Mittel dort nicht reinläuft?

Ich frage so genau, weil ich an diesen Satz aus dem Motormanual denken muss:
"Plug the cooling water pump outlet, i.e. between the pump and the pipe connected to the cylinder block. Anti-corrosive fluid must not enter the pump."

Und mit Frostschutzmittel meint ihr einfach das Frostschutzmittel, das man im Yachtbedarf kaufen kann und mit Wasser anmischt und keins der historischen (ölbasierten?) antikorosiven Mittel, die im Manual erwähnt sind, oder? (dort stehen z.B. Shell Donax C, Esso Rust Ban 392, BP Soluble Oil EH)
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  #5  
Alt 18.10.2022, 15:44
menschmeier menschmeier ist offline
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....natürlich kannst du das Frostschutz Gemisch auch über den Seewasseransaugschlauch zuführen, d. h . den Ansaugschlauch im Bogen nach oben über der Motorhöhe halten und ca. 2 L Gemisch in den zuvor im Schlauch gesteckten Trichter, bei laufendem Motor füllen.
Das Seewasser aber, das sich im Zylinder Kühlraum befindet, trotzdem vorher ablassen, um sicherer zu sein,
__________________


M.f.G.
Bo

Geändert von menschmeier (18.10.2022 um 15:50 Uhr)
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  #6  
Alt 18.10.2022, 20:26
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Federball Federball ist offline
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Wenn das von '71 an geklappt hat, kann es sooo falsch nicht sein.
Mein System ist = dem von Hein - mit dem Zusatz, dass ich den Impellerdeckel (3x M4x8 + 2 Minuten) abnehme + den Impeller kontrolliere. Ist der verschlissen, wird er getauscht (ist an Bord).
Grüße, Reinhard
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  #7  
Alt 18.10.2022, 23:20
FBO FBO ist offline
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Ich weiss nicht, was bei meinem Marstal in der Anleitung steht, die Ablasshähne hat er aber auch. Wasser ablassen und mit Öl auffüllen soll vermeiden, dass der Motor von innen durchgammelt. Ich werde meinen am nächste oder übernächsten WE einwintern. WIe folgt:
Schlauch vom Seewasserventil abziehen, in einen Kanister Glysanthin und Motor starten.
Bei meinem Motor wird das Kühlwaaser separat in den Krümmer geleitet, diese Leitung kommt ebenfalls in den Kanister, dann pumpt er im Kreis. Nicht zu lange, sonst wird der Auspuff zu heiss.
Kerze raus, Brunox rein etwas drehen, Kerze wieder rein. In den Ansaugstutzen kommt ein STück Lappen.
Vergaser und Zündmagnet demontiere ich, lagern nach reinigung im Heizraum.
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