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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Ruderplatt aus GFK
Hallo zusammen,
an meinem Segelboot Bj. 1982 habe ich ein feststehendes Ruderblatt aus Holz. In Flachwasserzonen bereitet mir dies etwas Schwierigkeiten weshalb ich es diesen Winter durch ein Schwenkruder austauschen möchte. Das Ruderblatt soll aus GFK mit einem Schaumkern sein (ähnlich Surfbord). Derzeit bin ich auf der Suche nach dem richtigen Material. In einem Surfbord-Selbstbau-Artikel habe ich gelesen, dass Vakuumtechnik nach dem Aufbringen des Laminats zum Einsatz kam. Was meint ihr beim Selbstbau eines Ruderblattes (ca. 300 x 800 mm - wie Bild). Bekommt man das auch ohne Vakuumtechnik sauber hin? Ciao Thomas |
#2
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Moin Namensvetter,
Du erstaunst mich, erst weiß Du nicht wie man Antifouling am Besten runterbekommt, denn hast ein Problem mit dem Ballastschwert und nun traust Du Dich an den Selbstbau eines Ruderblattes Unterschätz die Kräfte nicht, die da draufkommen und lass es im ersten Rennen lieber sein. so ein 80 cm Blatt bekommt leicht mal 400 bis 600 kg vielleicht auch mehr auf die Spitze. Wenns dann irgendwo draußen kracht, dann gute Nacht.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
#3
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Hallo Thomas,
die Selbstbauten von Surfboards wurden/werden durch shapen eines Schaumkerns und anschließendes Laminieren gemacht. Du könntest das ebenso machen: die Grundform aus einem Schaumkern herausarbeiten und diesen dann mit mehreren Lagen Rovings bzw. Gewebe und Epoxyharz überlaminieren. Im Bereich der Aufhängung musst Du das Ruder mit Holz- oder Alu-Einlagen verstärken. Schau mal hier: www.seder.de/sec/shape/selbstbau.html Servus Paul |
#4
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Moin moin,
mein lieber Mann. Langes Ruderblatt. Mächtig Kräfte an der Spitze, wenn man das Ruder mal braucht. (um einen Sonnenschuß abzuwenden, wenn starke Boen einfällen oder wenn man mal Grundberührung hat.) Alles richtig, was der Admiral, Tom M. oben schreibt. Ich würde einen Holzkern nehmen, mit Carbonfaser verstärken, Glasgewebe drüberlaminieren, den Übergang Ruderkopfbeschlag/Blatt sorgfältig verstärken und man sollte wissen, das zeitlicher Abstand zwischen dem Laminieren der Seiten, das Ruderblatt meistens krumm werden läßt. (darum werden normalerweise auch Formen verwendet und gegen Verzug fest verschraubt, verzurrt oder eben Vakuumanwendung. Mit einem gut mittels Epoxy verklebtem und beschichtetem Holzkern kann man den Verzug weitgehen eliminieren. Dann beideseitig Carbon Unidirektional (UD) Tapes aufbringen (o - 25°) und später nochmal ne Glasgewebelage, spachteln und schleifen, anmalen und vielleicht im Frühjahr fertig... smooth operating Manfred _/) _/) @ Cyrus: DANKE für den Themenhinweis. |
#5
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Moin havanna,
Vorsicht beim Laminieren von Carbon mit Alu! Paul Petersik hat geschrieben, daß Du mit Holz- oder Alueinlagen verstärken sollst. Laminiere nie Kohlefaser direkt auf Alu! Dies führt zu Kontaktkorrosion, weil Alu "unedler" ist als Kohlefaser (Carbon). Dazu (edel oder unedel) gibt es übrigens gerade einen netten Trööt: http://www.boote-forum.de/viewtopic....r=asc&start=45 Alles klar? mfG Götz |
#6
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Ich würde einem Laien überhaupt nicht dazu raten, mit Carbon zu arbeiten.
Es sind tausende von Rudern in GFK laminiert worden, davon viele für sehr große und schwere Yachten. Wichtig ist es, die Kräfteeinleitung vom Ruderkoker ins Blatt, bzw. in diesem Fall vom Heckbeschlag ins Ruder ordentlich hinzubekommen. Mein 13 to-Dampfer hat ein aus zwei Schalen laminiertes Ruder aus simplem GFK, noch nicht einmal ausgeschäumt und das seit 25 Jahren. Die Kräfte, die in der Arbeitsposition (vertikal) auf das Ruderblatt kommen sind so toll auch wieder nicht. Ich frage mich die ganze Zeit, wie die von Tom genannten 500 bis 600 kg zustande kommen, nachdem das ganze Ruder nur 0,24 qm Fläche hat, die noch nicht einmal komplett im Wasser sind. Die Anlenkung ans Heck muss stabil ausgeführt sein. Servs Paul |
#7
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Ich würde als Laie garnicht über den Selbstbau nachdenken.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher. |
#8
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Moin, Paul Petersik,
Dein Ruder ist wahrscheinlich über die gesamte Länge ans Heck angehängt (oder doch zumindest zu 3/4 am Skeg). Dann muß es auch nicht soviel aushalten können. Bei mir, an meinem dazu im Vergleich, kleinen Soling, ist es ein frei stehendes Balance-Ruder. Das muß im Verhältnis schon sehr viel mehr aushalten können, als Deins. havanna fragte nach dem Bau eines Klappruders. Da muß das Ruderblatt selber nicht soo viel Kraft aufnehmen können, wie bei Deinem Boot. Allerdings muß hier der Ruderkopf, den es ja bei Deinem Ruder nicht gibt, einiges ab können (wie man hier im Norden sagt). So, und was ist denn nun an Carbon (außer dem Preis) so schrecklich, daß Laien damit nicht arbeiten sollen??? mfG Götz |
#9
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Hallo Götz,
wir vergleichen zugegebenermaßen Äpfel mit Birnen. Beim Rückwärtfahren z.B. wirken z.B. sogar sehr große Kräfte auf mein Ruder ein. Außerdem ist die Größe der Kraft, die auf die Ruderfläche einwirkt m.E. unabhängig von der Art der Aufhängung. Bestenfalls spielt eine Rolle, dass das Ruder an einem Langkieler bzw. bei einem Skeg besser, da mehrfach gelagert ist. Bist Du schon mal am Ruder einer luvgierigen 12 to Yacht gestanden, die in einer kräftigen Bö dabei ist, in den Wind zu schießen. Moderne Cruiser Racer haben ebenfalls vorbalancierte Ruder beträchtlicher Größe und müssen weit größere Kräfte als bei Deiner Jolle aufnehmen. Bewirkt nicht das Vorbalancieren u.A. eine Reduzierung der auf die Drehachse des Ruders einwirkenden Kräfte? Carbon würde ich bei einem Erstlingsswerk nicht empfehlen, weil es erstens sehr teuer ist, wenn man murkst und zweitens, weil man die Durchdringung von Glasfasermatten mit Harz relativ einfach sieht. Servus Paul |
#10
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ähhh mal als laie frage;
warum das dingen nicht aus leichtem Holz bauen und mit GFK laminieren?? gruss gerd
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Gruss Gerd Zeit heilt nicht die Wunden....man gewöhnt sich nur an den Schmerz..... Wer driftet... braucht kein Kurvenlicht! Boot polieren aber richtig [URL="http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=149796[/URL] |
#11
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Holz
moin audiot_8p,
klar geht auch, den Kern aus leichtem Holz zu bauen und dann überzulaminieren. Darfst dann beim Laminieren keinen Fehler machen. Einlaminiertes Holz gammelt supergut, falls mal Feuchtigkeit eindringt. Bei meinem Tornado sind Schwerter und Ruderblätter auch so gemacht. Der ist von 1971! Das ist noch voll ok. Damalsgab es noch keinen leichten Hartschaum. mfG Götz |
#12
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Hallo zusammen und erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Eigentlich dachte ich nicht ausholen zu müssen - nun tue ich es vielleicht doch besser: Wie in anderen Beiträgen geschrieben habe ich mir dieses Jahr eine ältere Dufour T6 gekauft - ein nettes Boot. Für mich der große Vorteil ist der geringe Tiefgang. Allerdings wird dieser zunichte gemacht, durch das feststehende Ruder (aus Holz). Außerdem hatte ich dieses Jahr einige Male das Problem, dass das Boot massiv zum Sonnenschuss neigte (bei 4 Bft / ohne Reff). Darauf hatte ich im Jacht-Treff Forum gefragt. Ein netter Schiffsbauingenieur hat dann mit den Maßen des Bootes einmal die Ruderfläche ausgerechnet und festgestellt, dass es etwas länger (tiefer) sein dürfte (http://www.yacht-treff.de/showthread.php?t=1388). Durch heftige Diskussionen sind jetzt einige nicht mehr Mitglied im genannten Forum - auch der Schiffsbauingenieur ist leider weg. Für mich stand auch zur Aternative ein Selbstbau aus Holz (Beschreibung aus Yacht / siehe Beitrag im anderen Forum). Bezügl. GFK hatte ich eine Internetseite gefunden, in der die Arbeitsweise anhand eines Surfbord ganz gut beschrieben war (http://wshp.de/main_sb.htm). Nur lamminiert dieser mit Vakuumtechnik. Eine Vakuumpumpe zu kaufen (ca. 200 Euro), nur um ein Schwert aus GFK selbst zu bauen, ist wohl etwas daneben (bin nicht Dagobert). Deshalb die Frage, ob das auch ohne Vakuumtechnik geht. @TomM: Der Winter ist lang - und ich gehe in die Planung! Planung bedeutet nach Material und ggf. gebrauchtem Werkzeug (Exzenterschleifer) Ausschau zu halten. Allerdings ist es nur möglich richtig zu planen, wenn man weiß, was und wie man es machen möchte. @checki: Wenn du das Angebot für ein Ersatzruder von dem Hersteller siehst (Foto), dann würdest du sicher ganz schnell anfangen zu bauen - außer du bist Dagobert (rd. 1.200 Euro). Dazu kommt, dass es dann nicht einmal richtig passt Von Carbon halte ich lieber Abstand. Wie mehrere von Euch schreiben: Fast alle Ruder bei Segelbooten bis 8 Meter (Cruiser) sind so gemacht (GFK, Hartschaumkern). Bezügl. der Festigkeit habe ich keine Bedenken. In der Regel ist das Ruder ja unten (genauso war es übrigens an meiner Jolle). Nur wenn man in Flachwasserzonen kommt (Liegeplatz!) wird das Ruder entsprechend(!) hoch genommen. Ciao Thomas |
#13
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Moin,
komisch, dass man einem wohl anerkannten GfK Spezi (Manfred) nicht traut. 80 cm freistehend ist eine gewaltige Länge, da wird ordentlich Kraft draufkommen. Vielleicht sind es "nur 300 bis 400 kg (kann man sicher ausrechnen, ich hab aber keine Lust dazu). Wenn ich überlege, was bei meinem Ruderblatt allein um den Sonnenschuß zu vermeinden an Kraft aufgebracht werden muß (da zerrt ein 85 kg mann mit beiden Armen und abgestützten Füssen an einer 1,2m langen Pinne um die Drehkraft zu eliminieren, Rate mal wieviele kg das sind! Wenn bei einer Jolle zwei Mann auf dem Schwert stehen um diese Aufzurichten sind alleine 160 kg auf der Schwertspitze. Ein Klappruder ist dazu sicher kein wirklich vorbalanciertes Ruder! Und, um sich der Kräfte mal klar zu werden, bei einem Surfbrett knallt die Finne (ist sowas wie das Ruder nur feststehend) im Zweifel einfach nach einem Sprung oder einfach mal so einfach in der Basis weg. Auch aus GfK Aber macht ruhig was ihr wollt.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
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