Erfahrungen unbedarfter Bootskäufer

[frau mueller]

Nachdem wir nun unsere erste Saison mit dem für uns neuen Boot mehr oder weniger abgeschlossen haben, möchte ich die Dinge, die wir so erlebt haben einfach mal aus unserer eher unbedarften Sicht darstellen.
Wir haben im Sommer 2015 mehr oder weniger aus einer Bierlaune heraus eine Jupiter 30 für recht wenig Geld gekauft. Bevor Nachfragen kommen, genaue Preise werde ich nicht nennen. Das gebietet die Fairness gegenüber dem Verkäufer. Direkt dazu kauften wir bei demselben Verkäufer einen als Bootstrailer umgebauten LKW-Anhänger. Das Ganze wurde einige Tage später vom Verkäufer zu uns auf den Hof geliefert.
Euphorisch wie wir waren, haben wir unser Boot gebührend mit einer kleinen Fete mit unseren Freunden begrüßt und uns in den nächsten Tagen ans Werk gemacht unser Schifflein optisch aufzuhübschen.
Da wir ab Oktober bis Juni saisonbedingt für Hobbies keine Zeit haben, stand unsere Jupiter bis Juni unbeachtet herum.
Dann kam die Frage, wie geht es weiter. Die Entscheidung lief so, dass wir gesagt haben, das Boot kommt zunächst in eine Marina, in der es technisch überprüft wird ( davon haben wir keine Ahnung ). Bei dem günstigen Preis dachten wir, dass irgendwo ein Haken sein muß.
Nach einigen Tagen hatte man dann Zeit für unser Anliegen. Der Werkstattmeister turnte auf dem Boot rum und überprüfte alles.
Dabei fielen Sätze wie" Das gibts nicht" u.ä. Das Boot und der Motor sind 45 Jahre alt.
Nach zweieinhalb Stunden mit Probelauf und allem was so wohl dazugehört, kam dann nur der Kommentar:" Ab ins Wasser"
Das Einzige was gefunden wurde war eine schlecht sitzende Schlauchschelle am Kühlsystem. Das wars.
Boot kam also per Kran ins Wasser und der Chef machte mit uns Landratten eine Einweisungsfahrt von ca. einer Stunde. Hierfür nochmal herzlichen Dank an Herrn Kühn.
Wir haben dann aus lauter Begeisterung für sechs Wochen einen Liegeplatz gemietet und sind losgefahren. Da ich zwar seit 15 Jahren Motorboot- und Segelschein binnen besitze, aber auch seit 14 Jahren nicht mehr gefahren bin, war das am Anfang eine aufregende Geschichte. An-und Ablegemanöver mit einem 10m Boot ohne Bug- oder Heckstrahlruder waren insbesondere bei Wind eine Herausforderung. Dasselbe kam noch einmal auf uns zu, als wir die erste Schleusenfahrt angingen. Hier macht letztendlich Übung den Meister. Laßt mir noch einpaar Saisons Zeit.
Tatsache ist aber und das ist eigentlich mein Thema: In allen Situationen, die wir bisher erlebt haben, fand sich auch immer wieder eine helfende Hand oder ein Ratschlag, der uns weitergebracht hat. Wir haben Verkäufer erlebt, die absolut ehrlich waren und das Verkaufsobjekt war technisch absolut in Ordnung. Wir haben einen Bootsservice erlebt, der uns nicht für irgendwelche überflüssigen Reparaturen abgezockt hat, sondern uns mit Tips geholfen hat.
Ein Dankeschön also an alledie, die uns bisher geholfen haben und diejenigen, die uns in Zukunft noch helfen werden.
Wir haben einfach Riesenglück gehabt.
Mit Können hat es nichts zu tun.
P.S.: Die Renovierung wird derzeit fortgesetzt.

[Elgar_2]

Na das hört sich doch mal ehrlich an
Lasse uns mit Bilder und Berichten dran teilhaben

[Giligan]

Mal etwas Erfreuliches, schön!

Willy

[AG31]

Endlich mal kein Gemecker oder Rumgejaule

[Sönke Hans]

Schön geschrieben. Solche positiven Berichte gibt es nur selten hier zu lesen.
Vielen Dank und noch viel Spaß mit eurem Schiff.

[Miky]

Eine Jupiter 30 hatte ich auch mal. Dänischer Werftbau von hoher Qualität.

Micha

[frau mueller]

Dann mal ein paar Bilder unserer Jupiter.
Das erste Bild zeigt unser Boot fast im Kaufzustand. Wir hatten lediglich den Überwasserrumpf gestrichen, weil dieser vorher türkis war. Das gefiel uns nicht.
Wir haben ansonsten bisher Innenarbeiten durchgeführt. Die ganze Inneneinrichtung besteht fast nur aus Holz. Das wurde geschliffen gebeizt und lackiert.
Jetzt sind wir dabei dem Deck neues Weiss zu verschaffen. Der nächste Schritt ist die umarbeitung des Fahrstanddaches. Dieses soll länger werden, sodass der Niedergang in die Heckkajüte überdacht ist und der Rest nach achtern wird Freideck. Desweiteren soll die Bordelektrik unseren Wünschen angepaßt werden.
Zweites Bild zeigt unser Boot in Fahrt.
Über weitere Fortschritte werde ich berichten.
Vielen Dank für die freundlichen Antworten.
Die Tatsache dieser Erfahrungen hat letztendlich auch dazu beigetragen, dass uns dieses Hobby soviel Spaß macht.