boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Alles was schwimmt! > Technik-Talk



Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

Antwort
Nächste Seite - Ergebnis 26 bis 47 von 47
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 19.03.2015, 21:12
siljan siljan ist offline
Captain
 
Registriert seit: 19.10.2014
Beiträge: 645
428 Danke in 257 Beiträgen
Standard Folgen von GPS Navigation

Jeder kennt die Berichte, wo navigläubige Autofahrer die Karre in den Bach gesetzt haben.
Gibt es hier Skipper, welche beim navigieren nach Kartenplotter schon in brenzlige Situationen oder gar Schlimmeres geraten sind? , weil die Daten schlicht falsch waren?
(Hab mir grad ein kleines Kombigerät gegönnt)
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 19.03.2015, 22:09
Benutzerbild von marsvin
marsvin marsvin ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 04.02.2002
Ort: Seevetal+Falshöft/Angeln
Beiträge: 3.528
Boot: Condor 55 "marsvin"
13.421 Danke in 3.383 Beiträgen
Standard

Keine falschen Daten, sondern Fehler des Navigators, ein kleiner Auszug aus einem Törnbericht: Irgendwann werfe ich mal einen Blick auf den PC, der als Plotter unter Deck mitläuft, und dabei fällt mir auf, dass mitten im Belt eine Untiefentonne zimlich nahe an meiner Kurslinie liegt. Ein Blick aufs Echolot zeigt knapp 30m, da werden wohl igendwo in 8 oder 20m Tiefe ein paar Steine herumliegen, die der Großschiffahrt im Wege sind. Als ich mal in die Karte hereizoome, läuft es mir kalt den Rücken herunter: Die Untiefe heisst Hestkoen und die flachste Stelle ist 0,5m! Das hätte aber bös in die Hose gehen können, man sollte bei der Routenerstellung vielleicht doch mal mehr in die Karte hereinzommen oder zur Kontrolle mal die Papierkarte ansehen. Eine leichte Kurskorrektur nach Norden behebt das Problem, die Tonne kommt dann auch bald in Sicht und wird an Steuerbord liegen gelassen.
Siggi
Mit Zitat antworten top
Folgende 2 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #3  
Alt 19.03.2015, 23:08
123 123 ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 03.09.2010
Beiträge: 2.263
2.223 Danke in 1.183 Beiträgen
Standard

Das geht auch mit Papierkarten:

http://www.bsu-bund.de/SharedDocs/pd...cht_174_10.pdf

Die Strandung passierte hier, weil die Insel unter dem Bleistiftstrich, der den Kurs darstellen sollte, auf dem Papier nicht mehr zu erkennen war.
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 20.03.2015, 07:36
alexhb alexhb ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 22.08.2014
Ort: Bremen
Beiträge: 1.535
Boot: SY Ohlsen "29
1.895 Danke in 951 Beiträgen
Standard

Moin,

du meinst also eher nicht GPS-Navigation (welche ja auch mit Papierkarten existiert) sondern Navigation nur mit digitalen Karten.

Da kommt es natürlich auf die Aktualität und Qualität der Karten an. Unternehmen die Papierseekarten herstellen sind seit langem darauf spezialisiert, man sollte also schauen das man auch digitalen Karten aus solchen Quellen beziehen kann.

Wie marsvin aber korrekt sagt geht die meiste Gefahr von Bedien- und Interpretationsfehlern aus. Der Punkt mit der falschen Zoom-Stufe ist auch schon bei internationalen Regatten passiert. Durch die kleinen Display (im Vergleich zum Papierformat) ist das Zoomen eine erforderliche Funktion um den Überblick zu behalten. Bleibt man dann jedoch in der falschen Stufe sieht man nicht mehr alles. Die digitale Karte kann durch falsche Bedienung Informationen unterdrücken die für die Navigation wichtig sind.

Auch Probleme bzgl. Wegpunkte und Navigationsanzeigen (Kurs 180° zum nächsten Wegpunkt) entstehen schnell wenn sie nicht sorgfältig eingegeben werden. Falsche Wegpunkt gewählt oder Zahlendreher in Koordinateneingabe und man landet im Nirgendwo wenn man nicht weiterhin im Kopf prüft ob der Kurs überhaupt sein kann wenn man nach Norden will.

Die nächste Gruppe der Probleme sind dann eher technischer Natur. GPS ausgefallen, Kartendaten können nicht gelesen werden. Display gebrochen, Stromversorgungsprobleme usw.. Da sollte man einen Ersatz dabeihaben und zur Not auf Papierkarten und ein Koordinaten-GPS zurückgreifen können.

So wie ich z.B. Autonavigationssysteme benutze würde ich mich niemals auf dem Wasser bewegen. Ich vertraue dem Autonavigation fast vollständig und habe keinen Ersatz dabei. Im Zweifel halte ich halt an und Frage nach oder schaue nach Wegweisern. Sowas ist auf dem Wasser aber nicht möglich.

Beste Grüße
Alex
Mit Zitat antworten top
  #5  
Alt 20.03.2015, 07:47
Benutzerbild von aunt t
aunt t aunt t ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 30.01.2012
Ort: Kleve Niederrhein links am Deich
Beiträge: 2.874
Boot: Segelboot " Tante T"
7.995 Danke in 2.799 Beiträgen
Standard

Moin
Ja gibt es.Unspektakulär jedes Jahr einige Schiffe im Watt( sehr veränderliches Gewässer), wo auf Plotterkarten vertraut wurde, dann prominent die Vestas Wind,- ein Volvo round um Teilnehmer, der voll auf ein Riff gedonnert ist,- hier war
a das Riff in der gewählten Zoomstufe auf dem Plotter nicht zu sehen, außerdem war
b das Riff weiter östlich ( ich glaub ne gute Kabellänge)in der Karte eingezeichnet, wie es wirklich liegt. Das läßt sich mittels Google Earth ganz gut erkennen.
Dann gibt es auch Karten, die nicht so verrläßlich sind. Das ist dann ne Frage des Alters der Karte.- So gibt es in Südamerika/Patagonien durchaus noch Seekarten die auf der Vermessung eines Herrn Magellan beruhen. Reicht ja auch, da sich die Gegebenheiten nicht bzw seeehr langsam ändern. Aber elektronische Seekarten mit den sehr genauen Gps Positionen können da durchaus schon mal ein Schiff auf nem berghang fahren lassen. Im Norden ist das Problem (dem kalten Kieg "sei dank") deutlich weniger.
Dann kommen noch Berichtigungs oder Darstellungsfehler in der elektronischen Seekarte dazu.
Beispielsweise hat Navionic im Watt ne wichtige Tonne doppelt angezeigt,- ein Wattfahrwasser hat sich stark geändert, die Ansteuerungstonne wurde verlegt, dies wurde auch in der Karte dargestellt, allerdings die alte Tonnenposition ebenso. Wen da wer nach der Karte (alte Tonne) gefahren ist, gabs durchaus die gefahr einer Grundberührung.
Falsche Tiefenlienien scheinen auch üblich zu sein in den elektronischen Karten. (Klar, da wos für die "Großen" schon längst Schicht im Schacht tiefenmäßig ist, fangen die Tiefenlinien für uns Spobos an interesant zu werden.)
Trotzdem fahre ich seit der letzten Saison mit nem Plotter( na gut, Tablett mit Navionic). In meinem "Heimatrevier" Ijsselmeer und Nl Watt reicht mir das völlig, allerdings behaupte ich mal, das ich auf dem Ijsselmeer keine Karte brauche und im Nlwatt muss ich nur die aktuellen Veränderungen kennen.. Ist halt sehr bequem und irgentwie auch "wituig" wenn man sich da selber sieht.(übrigens bin ich auf demBildschiirm auch auf dem Ijsselmeer schon mal längs über die Vogelinsel vor Medemblick gedonnert, Gps Fehler),
Hans
Mit Zitat antworten top
  #6  
Alt 20.03.2015, 07:48
tritonnavi tritonnavi ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 30.06.2008
Ort: Kiel
Beiträge: 8.127
4.559 Danke in 3.077 Beiträgen
Standard

@alexhb:
Zitat:
Der Punkt mit der falschen Zoom-Stufe ist auch schon bei internationalen
Regatten passiert
....das wäre ein Punkt, wo m.E. digitale Rasterkarten, die auf Papierkarten basieren, die man zusätzlich dabei hat und zumindest als Übersicht benutzt, "betriebssicherer" sind.

Wegepunkte sollte man, sofern die Software das zulässt, immer am Bildschirm direkt auf der digitalen Karte eingeben/bzw. auswählen.

Gruß
Friedhelm
Mit Zitat antworten top
  #7  
Alt 20.03.2015, 08:02
Benutzerbild von glumpo
glumpo glumpo ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 28.11.2004
Beiträge: 7.988
12.568 Danke in 8.249 Beiträgen
Standard

Es reicht schon wenn man im Gewitter unterwegs ist,
die empfangene Satelitenanzahl geht stark runter und schwankt herum, dadurch dreht das Boot seine Kreise im Navi.
Orientierung ist schlagartig bei Null...der Kurs ändert sich im Sekundentakt obwohl man gradaus fährt
Mit Zitat antworten top
  #8  
Alt 20.03.2015, 08:37
tritonnavi tritonnavi ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 30.06.2008
Ort: Kiel
Beiträge: 8.127
4.559 Danke in 3.077 Beiträgen
Standard

...ist doch kein Problem:
brauchst bei Gewitter inkl. Regen/Hagel doch lediglich deinen Peilkompass zur Positionsbestimmung...klassische Navigation klappt im Gegensatz zu GPS doch immer....

im Ernst:
Trotz GPS sollte/muss jedes Boot immer noch einen Magnetsteuerkompass haben, so das zumindest das Geradeausfahren/ Kurshalten keine Probleme bereiten sollte.
Mit Zitat antworten top
Folgende 3 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #9  
Alt 20.03.2015, 08:44
alexhb alexhb ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 22.08.2014
Ort: Bremen
Beiträge: 1.535
Boot: SY Ohlsen "29
1.895 Danke in 951 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
...ist doch kein Problem:
brauchst bei Gewitter inkl. Regen/Hagel doch lediglich deinen Peilkompass zur Positionsbestimmung...klassische Navigation klappt im Gegensatz zu GPS doch immer....
Wenn man zu dem Zeitpunkt noch weiss wo man sich etwa befindet dann stimmt das. Bei einem zu hohen Vertrauen in digitale Karte steigt aber die Gefährdung sich selber nicht mehr mit der Navigation zu beschäftigen - "das macht ja der Computer". Fällt dieser dann auf einmal aus, kann es sein nicht mehr zu wissen wo man ist.

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
im Ernst:
Trotz GPS sollte/muss jedes Boot immer noch einen Magnetsteuerkompass haben, so das zumindest das Geradeausfahren/ Kurshalten keine Probleme bereiten sollte.
Mit einer GPS-gespeisten Kursanzeige kann man zum steuern meiner Ansicht nach nicht viel anfangen. Diese ist viel zu träge um einen stabilien Kurs zu halten. Sofern man nicht nur auf Sicht im Küstengebiet fährt (Ansteuern von Landmarken) ist ein Magnetkompass unverzichtbar, auch bei GPS-Navigation. Gibt das GPS einen Kurs zum nächsten Wegpunkt vor, so steuer ich über den Magnetkompass diesem Kurs nach.

Beste Grüße
Alex
Mit Zitat antworten top
  #10  
Alt 20.03.2015, 09:09
Benutzerbild von RobG_NL
RobG_NL RobG_NL ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 05.04.2009
Ort: NL Linschoten
Beiträge: 4.422
Boot: Bruijs Spiegelkotter 10.00 OK
Rufzeichen oder MMSI: 244070252
4.681 Danke in 2.102 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von alexhb Beitrag anzeigen
Mit einer GPS-gespeisten Kursanzeige kann man zum steuern meiner Ansicht nach nicht viel anfangen. Diese ist viel zu träge um einen stabilien Kurs zu halten. Sofern man nicht nur auf Sicht im Küstengebiet fährt (Ansteuern von Landmarken) ist ein Magnetkompass unverzichtbar, auch bei GPS-Navigation. Gibt das GPS einen Kurs zum nächsten Wegpunkt vor, so steuer ich über den Magnetkompass diesem Kurs nach.
GPS gibt COG: Course Over Ground und das ist die Kurs die mann gemacht HAT, schaut also "ruckwärts".
Magnetkompass gibt HDG: Heading, die Kurs die man fährt, also "forwärts".

Für ein GPS HDG braucht mann ein GPS compass und die nützen 2 GPS Empfanger.
__________________
Rob

Der Fliegenden Holländer
Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf dem Rhein zur Berg
Mit Zitat antworten top
  #11  
Alt 20.03.2015, 09:18
Benutzerbild von Stephan123
Stephan123 Stephan123 ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 20.01.2007
Ort: Metropole Ruhr
Beiträge: 7.386
Boot: van den Hoven - Pacific
Rufzeichen oder MMSI: DHZN2 / 211785190
58.217 Danke in 12.208 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von alexhb Beitrag anzeigen
Wenn man zu dem Zeitpunkt noch weiss wo man sich etwa befindet dann stimmt das. Bei einem zu hohen Vertrauen in digitale Karte steigt aber die Gefährdung sich selber nicht mehr mit der Navigation zu beschäftigen - "das macht ja der Computer". Fällt dieser dann auf einmal aus, kann es sein nicht mehr zu wissen wo man ist.



M
Beste Grüße
Alex
Na ja der Plotter oder auch das Pad schreibt den gefahrenen Kurs schon mit, das heißt ich bin sehr wohl in der Lage meinen letzten sicheren Standort zu bestimmen. muss evtl. etwas zurücksuchen aber das geht auf jeden Fall.

Und ganz ehrlich wir mirt unseren Nußschalen bewegen uns eh die halbe Zeit mit Sicht zur Küste und auch so das man ungefähr die Richtung kennt in die man Fährt.
Ich würde mir auch bei plötzlich schlechter werdender Sicht zutrauen mit den gegebenen und mitgeführten Mitteln einen sicheren Hafen zu finden.

Klar kann und soll man nicht dem Plotter wie auch dem AutoNavi blind vertrauen immer auch den Kopf einschalten dann klappt das schon.
__________________
Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #12  
Alt 20.03.2015, 09:35
alexhb alexhb ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 22.08.2014
Ort: Bremen
Beiträge: 1.535
Boot: SY Ohlsen "29
1.895 Danke in 951 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von RobG_NL Beitrag anzeigen
GPS gibt COG: Course Over Ground und das ist die Kurs die mann gemacht HAT, schaut also "ruckwärts".
Magnetkompass gibt HDG: Heading, die Kurs die man fährt, also "forwärts".

Für ein GPS HDG braucht mann ein GPS compass und die nützen 2 GPS Empfanger.
Du hast natürlich völlig recht, der anliegende GPS-Kurs wird über zwei vergangene Positionen berechnet, dies erklärt natürlich die Trägheit. Und es geht nur bei Bewegung.

Der Magnetkompass gibt hingegen immer ein Richtungsverhältnis zwischen sich und Erdmagnetfeld an. Das ist zu jedem Zeitpunkt absolut korrekt (abgesehen von magnetischen Abweichungen).

Kann mir aber nicht erklären, wie das mit 2 GPS-Empfängern besser werden soll. Elektronische Kompasse enthalten meines Wissens einen Detektor zur Magenetfeldauswertung und bilden damit einen Magnetkompass elektronisch auslesbar ab.

Zitat:
Zitat von Stephan123 Beitrag anzeigen
Na ja der Plotter oder auch das Pad schreibt den gefahrenen Kurs schon mit, das heißt ich bin sehr wohl in der Lage meinen letzten sicheren Standort zu bestimmen. muss evtl. etwas zurücksuchen aber das geht auf jeden Fall.
Bei einem Ausfall des GPS durchaus, bei einem Absturz der Software, Stromausfall, etc.... nicht .

Zitat:
Zitat von Stephan123 Beitrag anzeigen
Und ganz ehrlich wir mirt unseren Nußschalen bewegen uns eh die halbe Zeit mit Sicht zur Küste und auch so das man ungefähr die Richtung kennt in die man Fährt.
Ich würde mir auch bei plötzlich schlechter werdender Sicht zutrauen mit den gegebenen und mitgeführten Mitteln einen sicheren Hafen zu finden.
Das sagte ich ja, wer in Küstenbereich unter Sicht bleibt oder eh nur einen Zielkurs ohne Wegmarken fährt wird immer irgendwie navigieren könnnen - wobei dann die Frage bleibt wofür überhaupt dann ein Plotter gebraucht wird. Wenn aber z.B. in 20sm Umkreis kein Land ist der muss genau wissen wo er sich befindet um einen Kurs zu einem sicheren Hafen zu wählen .

Beste Grüße
Alex

Geändert von alexhb (20.03.2015 um 09:40 Uhr)
Mit Zitat antworten top
  #13  
Alt 20.03.2015, 10:12
Benutzerbild von ghaffy
ghaffy ghaffy ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 15.12.2007
Ort: Korneuburg a.d. Donau
Beiträge: 4.831
Boot: Albin 25 AK
9.039 Danke in 3.578 Beiträgen
Standard

Brenzlig im engeren Sinne war es nicht, aber höchst merkwürdig:
Ich fahre praktisch immer unter Autopilot und meist in Verbindung mit Wegpunkten.

Im April/Mai 2013 von Silba kommend Nachtansteuerung der Passage zwischen Skarda und Ist, ein Revier, das ich grad nicht "wie meine Hosentasche" kenne, weil wir meist südlicher unterwegs sind.

Die Ansteuerung von Wegpunkten erfolgt idR "100% korrekt und perfekt".

In diesem Fall folgen wir auf dem Plotter einer schnurgeraden Linie, sind exakt auf Kurs (rote Linie auf Kartenausschnitt), landen aber (beinahe ) eine 1/4 Meile westwärts an der Küste von Skarda (grüner Punkt auf Kartenausschnitt) statt daran vorbei zu fahren.
Das war natürlich auch bei Nacht und 6 kn rechtzeitig zu erkennen, obwohl es an dieser Passage keine Leuchtfeuer gibt, soweit ich mich erinnere.
Double-Check vor Ort, ob es sich um eine schwimmende Insel handelt oder doch der Plotter falsch anzeigt.
  • Erster Gedanke: irgendwas mit dem Kartendatum (WGS84 vs. HR-Datum) hat sich umgestellt / ist falsch eingestellt. Fehlanzeige. Alles korrekt eingestellt.
  • Nächster Gedanke: Vielleicht fahren wir nach mag-Heading statt nach true-Heading (was dann aber am Plotter dennoch als "Kollisionskurs mit der Insel" erkennbar sein muss. Auch Fehlanzeige.
  • Dritter Verdacht: Kartenabschnitt im Plotter falsch kalibriert. Das lässt sich nicht einfach verifizieren, muss es aber wohl sein, denn der Wegpunkt liegt am Plotter exakt auf den selben Koordinaten wie auf der Papierkarte. Bloß "in der Wirklichkeit" liegt er an Land, was ziemlich blöd werden kann, wenn man nicht mit 6 kn sondern zB 25 kn unterwegs ist, denn dann ist eine Viertelmeile Seeraum in etwa 20 Sekunden "verbraucht".

Fazit: Nix passiert, nicht mal fast. An den folgenden Wegpunkten ist wieder alles vollständig korrekt.

Zwei Tage später am Weg zurück haben wir neugierigerweise dieselbe Passage genommen, obwohl Zapuntel günstiger gewesen wäre.

Ergebnis: Auch zwei Tage später ist das Phänomen reproduzierbar: Wo Wasser sein sollte, ist Land. Also liegt es auch nicht an einem zeitweisen Ausfall des GPS, sondern irgendwie am gespeicherten Kartenmaterial exakt bei dieser Passage.

Eine genaue Erklärung haben wir nicht für dieses Phänomen.
Wir haben auch Außerirdische, NSA-Attacken und die Delphin-Weltherrscher in Verdacht gezogen.
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	skrada.jpg
Hits:	219
Größe:	111,7 KB
ID:	609907  
__________________
Gruss Andreas

------------------
Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem.
(Karl Valentin)
www.albin25.eu
Mit Zitat antworten top
  #14  
Alt 20.03.2015, 10:21
Benutzerbild von milton
milton milton ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 27.11.2011
Beiträge: 1.757
Boot: Aicon 56
2.288 Danke in 855 Beiträgen
Standard

Genau die Ecke ist nicht ganz ohne. Auf diesem weg gibt es ein paar "blöde " Stellen. Keine schöne Vorstellung, wenn man da 250m neben dem Kurs rumfährt.

Kurze Zusatzfrage: Hast du eine eigenständige GPS-Antenne oder wrd die Plotterinterne genutzt?
Mit Zitat antworten top
  #15  
Alt 20.03.2015, 10:41
Benutzerbild von Stephan123
Stephan123 Stephan123 ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 20.01.2007
Ort: Metropole Ruhr
Beiträge: 7.386
Boot: van den Hoven - Pacific
Rufzeichen oder MMSI: DHZN2 / 211785190
58.217 Danke in 12.208 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von alexhb Beitrag anzeigen



Bei einem Ausfall des GPS durchaus, bei einem Absturz der Software, Stromausfall, etc.... nicht .



Das sagte ich ja, wer in Küstenbereich unter Sicht bleibt oder eh nur einen Zielkurs ohne Wegmarken fährt wird immer irgendwie navigieren könnnen - wobei dann die Frage bleibt wofür überhaupt dann ein Plotter gebraucht wird. Wenn aber z.B. in 20sm Umkreis kein Land ist der muss genau wissen wo er sich befindet um einen Kurs zu einem sicheren Hafen zu wählen .

Beste Grüße
Alex
Ich fahre mit Plotter und als Backup mit Pad.
Selbst auf dem Handy plotte ich die meiste Zeit auch mit da bin ich recht zuversichtlich das nicht 3 Geräte abstürzen aber die Papierkörbe kann ja auch wegfliegen.
100-prozentige Sicherheit gibt es nicht.
__________________
Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
Mit Zitat antworten top
  #16  
Alt 20.03.2015, 10:51
Benutzerbild von ghaffy
ghaffy ghaffy ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 15.12.2007
Ort: Korneuburg a.d. Donau
Beiträge: 4.831
Boot: Albin 25 AK
9.039 Danke in 3.578 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von milton Beitrag anzeigen
...

Kurze Zusatzfrage: Hast du eine eigenständige GPS-Antenne oder wrd die Plotterinterne genutzt?

Der Plotter ist der Bord-PC (mit FUGAWI), das GPS ist ein Garmin GPSmap 60 CS, das in aller Regel höchst akkurat anzeigt. Das hatte mE nichts mit dem GPS-Empfang zu tun. Der kann nicht 2 Tage zufällig an derselben Stelle wieder ausfallen.

Hab grad im Beständig meine Notizen nachgesehen: Der WP an der Passage zwischen Molat und Ist liegt auch DEUTLICH näher beim Land als er nach Koordinaten sollte; zwar noch im Wasser , aber eben mit kaum mehr Sicherheitsabstand für eine sichere Ansteuerung.
Tippe daher auf falsche Kartenkalibrierung dieses Kartensegments.
__________________
Gruss Andreas

------------------
Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem.
(Karl Valentin)
www.albin25.eu
Mit Zitat antworten top
  #17  
Alt 20.03.2015, 13:26
Zitteraal Zitteraal ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 21.12.2006
Ort: Zuhause
Beiträge: 994
Boot: Schwimmt
1.087 Danke in 654 Beiträgen
Standard

Fahre mit einem Garmin-Plotter und als Back-Up ein Tablet mit Navionics HD.

Die beste Ehefrau von allen hat die jeweils aktuelle Papier-Karte auf dem Kartentisch und vergleicht stetig konventionell und hält auch Wahrschau. Sie ist voll ausgebildet und fähig.

Wir fahren öfters mal auf dem "Offenen", da beruhigt diese Vorgehensweise ganz ungemein.
Mit Zitat antworten top
  #18  
Alt 20.03.2015, 13:48
Koecko Koecko ist offline
Lieutenant
 
Registriert seit: 03.10.2014
Beiträge: 157
103 Danke in 40 Beiträgen
Standard

Bestes Beispiel, der Navigator hat im Interview zugegeben, bei der Planung nicht tief genug in die Karte gezoomt zu haben,...

http://www.yacht.de/sport/volvo_ocea...ie/a94207.html
Mit Zitat antworten top
  #19  
Alt 20.03.2015, 14:03
Benutzerbild von marsvin
marsvin marsvin ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 04.02.2002
Ort: Seevetal+Falshöft/Angeln
Beiträge: 3.528
Boot: Condor 55 "marsvin"
13.421 Danke in 3.383 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von alexhb Beitrag anzeigen

Das sagte ich ja, wer in Küstenbereich unter Sicht bleibt oder eh nur einen Zielkurs ohne Wegmarken fährt wird immer irgendwie navigieren könnnen - wobei dann die Frage bleibt wofür überhaupt dann ein Plotter gebraucht wird. Wenn aber z.B. in 20sm Umkreis kein Land ist der muss genau wissen wo er sich befindet um einen Kurs zu einem sicheren Hafen zu wählen .

Beste Grüße
Alex
Ich bin ja nun schon auf der Ostsee rumgeschippert, als man von Satelitennavigation noch nichtmal geträumt hat, und daher ist meine Erfahrung: Wenn ich 20 nm von Land entfernt bin, interessiert es mich nicht, ob ich vielleicht 2 Kabellängen oder eine halbe Meile versetzte bin, ist ja überall genug Wasser. Erst in Landnähe brauche ich wieder einen genauen Standort, und den bekomme ich ohne GPS dann durch Landmarken, Tonnen, Leuchttürme etc. So sind wir Jahrzehnte gesegelt und immer da angekommen, wo wir hinwollten (naja, fast immer), schwierig wurde es nur bei Nebel,
Siggi
Mit Zitat antworten top
Folgende 4 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #20  
Alt 20.03.2015, 14:09
alexhb alexhb ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 22.08.2014
Ort: Bremen
Beiträge: 1.535
Boot: SY Ohlsen "29
1.895 Danke in 951 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von marsvin Beitrag anzeigen
Ich bin ja nun schon auf der Ostsee rumgeschippert, als man von Satelitennavigation noch nichtmal geträumt hat, und daher ist meine Erfahrung: Wenn ich 20 nm von Land entfernt bin, interessiert es mich nicht, ob ich vielleicht 2 Kabellängen oder eine halbe Meile versetzte bin, ist ja überall genug Wasser. Erst in Landnähe brauche ich wieder einen genauen Standort, und den bekomme ich ohne GPS dann durch Landmarken, Tonnen, Leuchttürme etc. So sind wir Jahrzehnte gesegelt und immer da angekommen, wo wir hinwollten (naja, fast immer), schwierig wurde es nur bei Nebel,
Ah, Erfahrungen aus der Pre-GPS-Zeit sind Gold wert! Ich muss zugeben ich beschäftige mich zum Teil nur theoretisch damit, da ich meine Kurse und Positionen zusätzlich mit GPS abgleiche.

Du hast natürlich recht, dass es egal ist ob ich mich ein paar SM um meine Position befinden solange da nichts weiter ist. Schwierig wird es, wenn ich Kursänderungen an falschen Wegpunkte gemacht habe und dann am Ende 10sm ab vom Kurs auf die Küste treffe. Dann kann ich mich zwar wieder orientieren, habe aber unötigen Weg vor mir.

Gut, früher ging es halt nicht anders - aber heute möchte man präziser navigieren.

Beste Grüße
Alex
Mit Zitat antworten top
  #21  
Alt 20.03.2015, 14:25
tritonnavi tritonnavi ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 30.06.2008
Ort: Kiel
Beiträge: 8.127
4.559 Danke in 3.077 Beiträgen
Standard

@alexhb:
Zitat:
Kann mir aber nicht erklären, wie das mit 2 GPS-Empfängern besser werden
soll.
haben wir auf dem Traditionsschiff: Sehr genau und nahezu in Echtzeit. Stabilisiert daher auch das Radarbild.
Mit Zitat antworten top
  #22  
Alt 20.03.2015, 14:50
Benutzerbild von Jeveraner
Jeveraner Jeveraner ist offline
Captain
 
Registriert seit: 21.12.2011
Ort: Jever
Beiträge: 546
1.178 Danke in 433 Beiträgen
Standard

Falsche GPS-Daten, fahren nach Kartenplotter ..., dazu schaut euch mal diesen Artikel hier an, da wird gezeigt, wie eine Yacht mittels GPS-Spoofing von der Schiffsführung unbemerkt meilenweit vom Kurs abgebracht wird. Zu dem was dort im Artkel in der Animation gezeigt wird, habe ich damals den "echten" Beitrag im TV gesehen, denn an Bord der Yacht war mit Zustimmung der Reederei ein TV-Team, welches das Szenario seinerzeit an Bord dokumentiert hat. Leider weiß ich nicht mehr wie der ca. 30 min. TV-Beitrag hieß und auf welchem Sender er lief.

Gruß, Ralf
Mit Zitat antworten top
  #23  
Alt 20.03.2015, 15:12
Benutzerbild von marsvin
marsvin marsvin ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 04.02.2002
Ort: Seevetal+Falshöft/Angeln
Beiträge: 3.528
Boot: Condor 55 "marsvin"
13.421 Danke in 3.383 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von alexhb Beitrag anzeigen
Ah, Erfahrungen aus der Pre-GPS-Zeit sind Gold wert! Ich muss zugeben ich beschäftige mich zum Teil nur theoretisch damit, da ich meine Kurse und Positionen zusätzlich mit GPS abgleiche.

Du hast natürlich recht, dass es egal ist ob ich mich ein paar SM um meine Position befinden solange da nichts weiter ist. Schwierig wird es, wenn ich Kursänderungen an falschen Wegpunkte gemacht habe und dann am Ende 10sm ab vom Kurs auf die Küste treffe. Dann kann ich mich zwar wieder orientieren, habe aber unötigen Weg vor mir.

Gut, früher ging es halt nicht anders - aber heute möchte man präziser navigieren.

Beste Grüße
Alex
Dein Szenario kan aber so auf der Ostsee nicht vor. Erstens wurde natürlich aufmerksam gesteuert, ausserdem wurden keine Wegpunkte in Vorhinein festgelegt, sondern es wurde gefahren, bis der Punkt, an dem man den Kurs wechseln musste, erreicht war, z.B. eine Tonne oder eine Huk. Es gibt ja eigentlich keinen Grund, mitten auf dem Wasser den Kurs zu ändern.
Unterwegs wurde natürlich jede Möglichkeit genutzt, den Schiffsort zu verifizieren, z.B. beim Passieren von Tonnen, durch Kreuzpeilungen markanter Punkte wie Leucht- oder Kirchtürme.
Wenn wir ausser Landsicht segelten, wurde bei der ersten Annäherung versucht, eine genaue Position zu bekommen und entsprechend des Versatzes nachzusteuern,
Siggi
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #24  
Alt 20.03.2015, 15:27
tritonnavi tritonnavi ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 30.06.2008
Ort: Kiel
Beiträge: 8.127
4.559 Danke in 3.077 Beiträgen
Standard

in der Pre-GPS-Zeit hatten wir Decca....
Mit Zitat antworten top
  #25  
Alt 20.03.2015, 15:31
alexhb alexhb ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 22.08.2014
Ort: Bremen
Beiträge: 1.535
Boot: SY Ohlsen "29
1.895 Danke in 951 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von tritonnavi Beitrag anzeigen
@alexhb:
haben wir auf dem Traditionsschiff: Sehr genau und nahezu in Echtzeit. Stabilisiert daher auch das Radarbild.
Zwei GPS-Empfänger können eine höhere Präzision erzeugen, aber sie berechnen den Kurs weiterhin aufgrund von vergangenen Wegmarken und interpolieren in die Zukunft.

Das kann bzgl. der Kursträgheit einfach nicht besser werden. Würde man innerhalb des Abtastungsintervalls den Kurs ändern, würde er erst im nächsten Intervall nachgezogen werden. Das kann man natürlich durch entsprechende Alogrithmen wieder dämpfen, aber das geht zu lasten der Genauigkeit.

Das wird immer langsamer sein als die mechanische Trägheit eines Magenetkompass (aber durch "schlaue Algorithmen" ggf. nicht so aussehen).

Zitat:
Zitat von marsvin Beitrag anzeigen
sondern es wurde gefahren, bis der Punkt, an dem man den Kurs wechseln musste, erreicht war, z.B. eine Tonne oder eine Huk. Es gibt ja eigentlich keinen Grund, mitten auf dem Wasser den Kurs zu ändern.
So mache ich das auch, Kurswechsel an bestimmbaren Punkte der Karte. Tonnen oder Tiefenlinien sind da hilfreich. Beim Annähren an das Land bestimmt man dann den genaueren Ort. Das kann jedoch zu Folge haben, dass man nicht da an Land rauskommt wo man hinwollte.

Beste Grüße
Alex
Mit Zitat antworten top
Antwort
Nächste Seite - Ergebnis 26 bis 47 von 47



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 02:28 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.