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| Yachten und Festlieger Spezielles Forum für grössere Boote (nicht trailerbar) und dauerhaft festgemachte Hausboote. |
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Themen-Optionen |
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#76
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Die Powerstatins kann man auch prima bei der Fahrt nachladen. Dazu muss man natürlich wissen, was die Lichtmaschine und die sonstige Technik braucht.
Ab Werk können eigentlich alle Modelle mit 100W aus einer 12V-Dose geladen werden. Einige Hersteller bieten auch separate Regler mit bis zu 700W an.
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Gruß Ingo |
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#77
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Prinzipiell geht das. Aber wenn dir dein Leben lieb ist solltest du das nur über einen entsprechenden Einspeiseadapter machen.
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Grüße in die Runde! Thomas |
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#78
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Bei einer Powerstation ist der entscheidende Unterschied, das diese durch die fehlende Erdung ein ungeerdetes, sogenanntes IT-Netz auf 230V ausgibt: bei einem IT-Netz gibt es anders als bei einem "normalen" TN-Netz keine Phase und Nulleiter, sondern auf beiden Drähten liegt im Wechsel Spannung an.
Man erkennt das sehr gut, wenn man den 230V-Ausgang der Powerstation über ein CEE-Adapterkabel in die Landstrombuchse einspeist, weil nämlich dann die Phasenprüflampe am Landstromanschlußpanel unaufhörlich flackert, egal wie herum man den Stecker einsteckt. Das Problem beim IT-Netz mit Einspeisung per Stecker an den Landstromanschluß ist primär, das bei einem nachgeschalteten Gerätedefekt (z.B. Kabel vom Toaster angescheuert, Phase liegt an Gehäuse an) über den an Bord verbauten Schutzleiter ALLE WEITEREN VERBUNDENEN GERÄTE auf einmal Strom auf dem Gehäuse haben, weil dann die Phase direkt mit dem PE gebrückt ist, und ein bordseitig verbauter FI dann nicht auslöst, da eben kein Strom über den PE zurückfließen kann, weil ungeerdetes Netz. Aus diesem Grund darf man einzelne Verbraucher eigentlich nur direkt an die Ausgänge der Powerstation anschließen, dann besteht zumindest das Problem mit dem Unterstromsetzen aller anderen Geräte nicht! Aber es gibt dafür eine Lösung, die technisch sauber ist: man kann entweder den Weg gehen, durch Brücken eines Kabels des Ausgangs der Powerstation mit dem Erdungspunkt an Bord wieder ein TN-Netz schaffen, oder aber man nutzt die intelligente Lösung der Firma FraRon, die eine Umschaltbox anbietet, wenn man die Powerstation z.B. fest in das Bordnetz integrieren möchte. Ich habe in unserem Mietwohnmobil die FraRon-Lösung fest eingebaut, und habe somit sowohl einen sicheren Betrieb der Powerstation gewährleistet, als auch die automatische Aufladung der Powerstation über Landstrom, sobald dieser gesteckt wird. Da der Threadersteller ja aber die Frage primär zur Nutzung in einer Charteryacht gestellt hat, wäre m.E. nach eine Powerstation mit DIREKTEM Anschluß aller dann benötigten Verbraucher wie Kaffeemaschine, Toaster etc. das Beste, was auch sicherheitstechnisch keinerlei Probleme darstellt. Wir haben bei uns auf beiden Booten sowie im Wohnmobil durchgehend die Powerstation R2500 von Allpowers verbaut, diese kann erstens sehr große Solarmodule am Eingang ab, weiterhin sind diese recht wirtschaftlich zu bekommen: 2048Wh mit 2400W Ausgangsleistung (permanent) für unter 1000,-€
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Grüße Olli81 ![]() www.media-concepts.de IT-Systemhaus, PV-Anlagen, Balkonkraftwerke, easee-Wallboxen, WAYDOO eFoils Geändert von olli81 (Gestern um 18:56 Uhr) |
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#79
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Ich hatte es damals so verstanden, dass das auch mit dem billigen, von mir verlinkten Gerät in #69 geht. Aber so ist das natürlich solide.
Aber abseits des temporären Einsatzes würde ich bei bei meinem eigenen Boot eine große LiFePo fest und versteckt installiert bevorzugen. Ein Stegnachbar mit einem 13m Verdränger hat sich auch für gleich zwei solcher Stations entschieden. Die Dinger stehen immer im Weg, so dezent sind die nun wirklich nicht. Meine 2 x 320AH haben deutlich mehr Strom, sind viel leichter und auch nicht teurer und stehen nicht im Weg. Aber dafür sind sie nicht mobil. |
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#80
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@olli81: sehr schön und vor allem richtig zusammengefaßt.
Die PowerStation/Generatorfrage taucht ja immer wieder mal auf. Kann man das nicht irgendwo anpinnen? Ist immerhin eine Sicherheitsfrage....
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Grüße in die Runde! Thomas |
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#81
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Zitat:
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Grüße Olli81 ![]() www.media-concepts.de IT-Systemhaus, PV-Anlagen, Balkonkraftwerke, easee-Wallboxen, WAYDOO eFoils |
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#82
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Hier nochmal die technische Erklärung, weshalb ein direkter Anschluß der Powerstation an einen Landstromeingang potentiell gefährlich ist:
1. Ausgangssituation Bei den meisten Powerstations (z. B. EcoFlow, Allpowers, Bluetti usw.) ist der 230-V-Ausgang als ungeerdetes IT-Netz ausgeführt. Das bedeutet: Es gibt zwei aktive Leiter (L1 und L2). Es existiert kein definierter Neutralleiter (N). Es besteht kein Bezug zur Erde (PE). Wenn man ein normales Schuko-CEE-Adapterkabel verwendet, bleibt das Netz weiterhin ungeerdet, weil die Powerstation intern keine Verbindung zwischen einem Pol und dem Schutzleiter besitzt. Ergebnis: Die Phasen liegen weiterhin „schwebend“ gegen Erde, und der FI-Schutzschalter im Boot funktioniert nicht, weil kein Fehlerstrom gegen Erde entstehen kann. 2. Wann das Schuko-CEE-Kabel ein TN-Netz erzeugt Ein Schuko-CEE-Adapter kann nur dann ein TN-Netz erzeugen, wenn im Inneren der Powerstation eine N-PE-Brücke vorhanden oder aktivierbar ist. Beispiele: Einige EcoFlow-Modelle (z. B. Delta Pro) oder bestimmte Jackery Explorer besitzen intern eine automatische N-PE-Verbindung, sobald sie eine CEE- bzw. Landstromeinspeisung erkennen. Bei den meisten anderen Geräten (z. B. Allpowers R2500) fehlt diese Verbindung – das Netz bleibt IT, der FI löst nicht aus. Ohne eine solche Brücke bleibt der Schutzleiter (PE) wirkungslos, selbst wenn man über CEE einspeist. 3. Lösungsmöglichkeiten a) Externe N-PE-Brücke im Adapterkabel Im Adapter (Schuko → CEE) kann intern eine Brücke zwischen einem der beiden Leiter und PE gesetzt werden. Damit wird aus dem IT-Netz ein TN-ähnliches System, bei dem der FI funktioniert und alle Gehäuse korrekt geerdet sind. Diese Variante ist technisch möglich, aber nur zulässig, wenn man genau weiß, was man tut und die Vorschriften der VDE 0100 beachtet – andernfalls besteht Lebensgefahr. b) Automatische Umschaltbox (z. B. FraRon) Geräte wie die FraRon-Umschaltbox übernehmen die N-PE-Brückung automatisch und trennen sie wieder, sobald Landstrom anliegt. Das ist die sauberste und normgerechteste Lösung, besonders für fest installierte Powerstations. 4. Hintergrund: symmetrischer Ausgang der Powerstation Der Wechselrichterausgang einer Powerstation ist symmetrisch aufgebaut, d. h.: Zwischen den beiden Leitern A und B liegt eine Spannung von 230 V ~. Gegen Erde misst man auf jedem Leiter etwa 115 V ~. Es gibt keinen festen Neutralleiter, beide Leiter sind „aktiv“. Das ist das typische IT-Netz („Isolé-Terre“, also „isoliert gegen Erde“). 5. Was bei einer Brücke passiert Wird nun einer der beiden Leiter (z. B. A) mit dem Schutzleiter PE verbunden, entsteht Folgendes: Der geerdete Leiter liegt auf 0 V gegen Erde → das ist ab jetzt der Neutralleiter (N). Der andere Leiter (B) liegt nun auf 230 V gegen Erde → das ist die Phase (L). Die Spannung zwischen den beiden Leitern bleibt 230 V, sie ändert sich nicht. Man erzeugt also keine neue Spannung, sondern verschiebt nur das Bezugspotenzial: Das Netz hat nun einen definierten Nullpunkt – wie beim normalen Landstrom. 6. Beispielhafte Spannungsverteilung Zustand Leiter A Leiter B Spannung A-B IT-Netz (ungeerdet) +115 V −115 V 230 V TN-Netz (nach Brücke A → PE) 0 V +230 V 230 V Die Differenz bleibt gleich, nur der Bezug zur Erde ändert sich. 7. Warum das sinnvoll ist Durch die Erdung eines Leiters: bekommt das Netz ein definiertes Bezugspotenzial (0 V), der FI-Schutzschalter funktioniert korrekt, und Geräte mit internem N-Bezug (z. B. manche Netzteile) verhalten sich so wie am Landstromnetz. 8. Fazit Situation Ergebnis Powerstation → Schuko → CEE (ohne Brücke) IT-Netz bleibt bestehen, FI wirkungslos Powerstation mit interner N-PE-Brücke TN-Netz, FI funktioniert Adapterkabel mit fachgerecht gesetzter Brücke TN-Netz, FI funktioniert Nutzung einer FraRon-Umschaltbox TN-Netz, automatisch umgeschaltet, sicherste Lösung Kurz gesagt: Durch die Brücke wird aus zwei gleichwertigen Leitern (je ±115 V gegen Erde) ein System mit einem definierten Nullleiter (0 V) und einem Außenleiter (230 V gegen Erde). Die Spannung bleibt gleich, nur der Bezugspunkt zur Erde wird festgelegt – damit kann der FI-Schalter korrekt arbeiten.
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Grüße Olli81 ![]() www.media-concepts.de IT-Systemhaus, PV-Anlagen, Balkonkraftwerke, easee-Wallboxen, WAYDOO eFoils |
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#83
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Eines sollte man unbedingt noch erwähnen:
Die "Test" Taste auf einem FI Schalter (richtiger RCD genannt) testet ausschließlich den FI selber, NICHT das Schutzsystem (ob also alles richtig verkabelt ist). Oft hört man von Bastlern (die ohne den richtigen Adapter anschließen) daß doch der Schiffs-FI bei Betätigen der Taste auslöse; also sei doch alles ok. Das ist grob falsch und etwa vergleichbar mit der Betätigung der Bremse bei stehendem Auto. Ob die Bremse dann auch beim Fahren funktioniert? Jeder TÜV hat dafür einen Bremsenprüfstand..... Für ca. € 15 gibt es einfache FI-Tester für die Steckdose mit denen man ganz einfach die Funktion des gesamten Systems prüfen kann. Sehr zu empfehlen und gelegentlich sogar beim Discounter zu haben. Beispiel: https://www.amazon.de/YEREADW-Steckdosentester-Steckdosenpr%C3%BCfger%C3%A4t-Kontrollleuchten-Anzeige-Spannungspr%C3%BCfer/dp/B0DNSHZN9K (PaidLink) (PaidLink) (PaidLink)
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Grüße in die Runde! Thomas
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