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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #1  
Alt 22.10.2005, 23:08
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Eckaat Eckaat ist offline
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Standard Brenzlige Situationen auf dem Boot-welche war es bei euch?

Jeder der länger auf dem Wasser ist, hat schon mal das Gefühl gehabt, daß es jetzt ernst wird. Aus welchem Grund auch immer, eigenes Verschulden oder nicht-egal, jeder kennt es.

Deswegen möchte ich hier dazu mal einen Thread eröffnen und mach gleich mal den Anfang mit der ersten Episode.


Januar, ruhiges Wetter, Sonnenschein. Wir sind mit 9 Mann mit meiner damaligen 12-Meter Barkasse vor Warnemünde in Höhe Ansteuerungstonne auf Dorschjagd. Alles ist prima, der Fang ist gut und wir laufen gegen 16 Uhr wieder Richtung Heimat.

Alle nehmen nach und nach auf dem Heck der "Möwe" ihren Fang aus und gesellen sich anschließend zu einem heißen Glühwein in den Salon.

Wie üblich zähle ich kurz nach Antritt der Heimreise alle Leute durch -einer fehlt!

Keiner weiß wo er ist, auf Toilette nicht, an Deck nicht und im Boot auch nicht, seine Angelausrüstung liegt noch fangbereit auf dem Achterdeck, ebenso seine Tasche.

Sofort gewendet und zurückgedampft. Aber bei 5° C Wassertemperatur und ohne Schwimmweste? Mir wurde heiß und kalt und sah mich im Geiste schon vor irgend einem Richter stehen. Alle redeten wirr durcheinander und tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf.

Und als alle auf dem Oberdeck standen und mit dem Fernglas das Wasser absuchten, quietschte plötzlich neben mir die Tür zum Niedergang in dem unsere Kojen lagen und ein verschlafenes Gesicht murmelte: "Wasn hier für Terror? Nichmal in Ruhe schlafen kann man auf deinem Kahn!"

Ich wußte in dem Moment nicht, ob ich ihm ein paar in die Fresse haun oder ihn knutschen soll. Der Sack hatte ohne Bescheid zu geben oder um Erlaubnis zu fragen, sich wegen Seekrankheit mit seinen Drecksklamotten in unsere privaten Kojen geworfen!

damals sehr erleichterte Grüße Ecki
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  #2  
Alt 22.10.2005, 23:26
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Ich fuhr am 18.09.04 mit meinem darmaliegen sportboot auf der elbe in hamburg, natürlich musste man viel PS haben so hatte ich auf ein 5m Boot (offshore) 190 PS

wir sind dan mit 3 mann ruasgefahren um mal wieder zu heizen... geling und auch bis auf einmal bei vollgas der scheiß spiegel wegbrach... und der motor einen abgang machte...

das boot ging auch relativ unter...

Boot & Motor wieder geborgen und zum glück keiner verlätzt...


sven
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  #3  
Alt 23.10.2005, 08:24
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Vor zwei Wochen war ich mit 3 Bekannten vor Schleimünde mit der „Shamrock“ segeln, ein Falmouth Workingboat von 1907 (8,5m langer offener Gafelkutter). Wir liefen bei Windstärke 4 aus SE, aus Kappeln kommend, mit Kurs Schleimünde. Draußen hinter der Einfahrt die übliche ruppige Grundsee bei östlichen Winden, Das Boot wird mit so was aber sehr gut fertig und kurz danach konnten wir Richtung Damp abfallen und schrickten die Schoten. Alles in allem ein wunderbarer Tag, das Boot lief mit 7 Knoten und es machte uns einen riesen Spaß.
Plötzlich veränderte sich das Verhalten des Bootes, es wurde immer träger. Da es sich um ein Holzboot handelt welches noch dazu nicht oft gesegelt wird wusste ich das wir eine gewisse Menge Wasser in den Rumpf bekommen würden, aber es war nie soviel das man sich Gedanken darüber machen musste, die automatische Pumpe sprang sonst mal alle 20min. kurz an. Ich schaute deshalb mal unter eins der Bodenbretter, wir hatten das Wasser schon 90cm hoch. Eigentlich hätte da die Pumpe laufen müssen, ich kontrollierte den Schalter, mein erste Gedanke war: da hat sich der Schwimmerschalter verklemmt. Ich tastete mit den Armen nach der Pumpe, Schwimmschalter war ok. Aber in der Pumpe hatte sich irgendwas verklemmt. Als ich mit dem Kopf in der Bilge steckte sah ich dann auch wo das viele Wasser her kam, eine Planke hatte sich etwas gelöst und zwischen den Nähten sprudelte das Wasser rein. Wir hatten jetzt schon Schwierigkeiten das Boot auf Kurs zu halten, inzwischen hatte ich schon wenden lassen und wir liefen wieder Richtung Schleimünde, Der Bugspriet lag jetzt nur noch 20cm über der Wasserlinie und es waren sicher über 1000Liter Wasser im Schiff. Wir hatten den Klüver schon weggenommen, fuhren vor dem Wind, wir drängten uns im Heck zusammen um das Gewicht so weit wie möglich nach achtern zu bekommen, bei jeder Boe tauchte der Bug bedenklich weit ins Wasser und ein Unterschneiden wäre das Ende gewesen. Die Elektrische Pumpe lief jetzt wieder und auch die Handpumpe war besetzt, aber ich hatte das Gefühl das die Menge Wasser die wir auspumpten auch in der gleichen Zeit wieder rein kam. Eine Reparatur mit Bordmitteln war nicht möglich, von außen kamen wir nicht an die Leckstelle ran und von innen saß ein Spant davor.
Als wir Schleimünde passierten hatten wir die Situation wieder im Griff, Die Leckstelle lag jetzt genau in Höhe der Wasserlinie und so kam nicht mehr ganz soviel Wasser rein, trotzdem pumpten wir mit beiden Pumpen Weiter bis wir am Liegeplatz in Arnis waren.
Inzwischen ist das Boot auf dem Slip und die Werft doppelt gerade 3 Spanten auf, schraubt die lose Planke nach und kalfatert sie dann.
Jetzt kann ich darüber lachen, aber ich hatte schon in Erwägung gezogen das Boot auf den Strand zu setzten um es vor dem Untergang zu retten.
Und es wurde mir auch mal wieder klar wie schnell es gehen kann auf See in eine gefährliche Situation zu kommen, und wie wichtig es ist eine vernünftige Sicherheitsausrüstung an Bord zu haben.

Grüße Jan
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  #4  
Alt 23.10.2005, 09:03
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Zitat:
Zitat von Dream-Flyer
Ich fuhr am 18.09.04 mit meinem darmaliegen sportboot auf der elbe in hamburg, natürlich musste man viel PS haben so hatte ich auf ein 5m Boot (offshore) 190 PS

wir sind dan mit 3 mann ruasgefahren um mal wieder zu heizen... geling und auch bis auf einmal bei vollgas der scheiß spiegel wegbrach... und der motor einen abgang machte...

das boot ging auch relativ unter...

Boot & Motor wieder geborgen und zum glück keiner verlätzt...


sven
!!!!!!!!!!! denke dran sven,bei deinem offshoreboot ist damals der spiegel weggebrochen bei 190 ps....das sind für 5 m auch zuviel...

also übertreibs bei deinen anderen boot was du restaurierst nicht mit dem motor... http://www.boote-forum.com/phpBB2/viewtopic.php?t=25410

sonst ereilt dich womöglich das selbe schiksal..

und vergiss nicht....man kann auch dabei draufgehn..man kann nie so blöd denken wies kommt...

mit freundlichen Grüßen
Mucke
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Semper Fidelis
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  #5  
Alt 23.10.2005, 10:03
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ja, aber ich denk mir mal das er doch 30 abkann oder nicht
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  #6  
Alt 23.10.2005, 10:21
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Und wenn nich kannste es dann ja hier posten!

Gruß Ecki
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  #7  
Alt 23.10.2005, 11:01
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wir sind vor ein paar Jahren in Spanien mit einem Ausflugsschiff, einem etwa 20 m Holzschiff bei schönstem Wetter die Küste entlang von Rosas über`s Naturschutzgebiet Iles Medes bis Estartit gefahren .
Dann hatten wir zwei Stunden Aufenthalt und auf der Rückfahrt, wir hatten gerade den Hafen verlassen, fing es an zu regnen und es türmten sich riesige Wellenberge auf.

Nun kam die See von vorne so heftig, dass der Kapitän nicht mehr wenden konnte sonst wären wir gleich umgekippt. Also hat er das einzig Richtige getan - einen Notruf abgesetzt und immer weiter gegen die Wellen gefahren.
Beim Einstechen in die Welle steckte der halbe Bug unter Wasser und beim Abreiten der Welle war das Heck in der Luft und der Kapitän mußte kurz auskuppeln.
Nach etwa 20 Minuten wurden wir von drei Hubschraubern der Küstenwache begleitet die immer in Reichweite blieben.
Nach 4 Stunden hatten wir die Küste von Cadaques erreicht.
Eine Stunde später war der Spuk vorbei ( eben "Costa Brava Wetter") und wir sind ruhig und gemütlich wieder nach Hause geschippert.

Das waren die härtesten 4 Stunden meines Bootslebens.

Grüße
Heinz
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* Heinz *
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  #8  
Alt 23.10.2005, 11:18
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Hallo Heinz, sowas ähnliches hab ich auch mal erlebt, allerdings war es nicht gefährlich, sondern nur unangenehm.
Wir hatten dabei Glück im Unglück und der altbekannte Spruch "die letzten werden die ersten sein" hat sich dabei voll bewahrheitet.

Wir sind mit einem Dampfer ohne Scheiben (für das spanische Klima eben) bei ruhigen Wetter von Ibiza nach Formentera übergesetzt um die Insel zu erkunden. Nach ein paar Stunden gings zurück und wir hatten uns in einer Bar festgesabbelt, so daß wir auf den letzten Drücker auf das Schiff kamen.
Die "besten" Plätze waren natürlich weg, alles räkelte sich auf dem Vor- und Oberdeck oder im Unterdeck an den offenen Fensterplätzen.

Vom Vordeck führte ein breiter Niedergang ins Unterdeck, an dessen Ende eine offene Glasschiebetür war und dann gleich die Sitzreihen begannen. Und dort waren auch die letzten freien Plätze. Links die Bar, rechts die Toilette und geradeaus Blick auf den Niedergang, na toll.

Das Schiff passierte die Molen und dann gings auch schon los. Gischt flog übers Vor- und Oberdeck, alles rannte schreiend nach achtern und die Fensterplätze waren innerhalb kürzester Zeit eingeweicht. Der Wind pfiff durch das offene Schiff und es wurde richtig kalt.

Wir sind einfach kurz aufgestanden und haben die erwähnte Glasschiebtür zugezogen und hatten so mit einem Schlag die geschützteste Stelle (außer der Brücke) auf dem ganzen Schiff.

Gruß Ecki
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Leo Tolstoi


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  #9  
Alt 23.10.2005, 11:53
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Hallo !

Mir wäre voriges Jahr (schlechtes Wetter) fast das Bier ausgegangen....

Grüße Andi
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Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.
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  #10  
Alt 23.10.2005, 14:48
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Vor gut 23 Jahren auf dem Pokhara Lake/Nepal:
Habe mir ein Ruderboot das für 3 Ruderer gedacht war ausgeliehen um einmal den Dschungel auf der anderen Seite anzusehen. Vormittags rübergerudert, keine 2 Stunden gebraucht. Dann in dem Wald rumgelaufen.
Als ich zurück wollte, sah ich den Himmel wieder und mußte feststellen, daß um den Annapurna rum schwarze Monsunwolken aufgezogen waren. Also rein ins Boot und losgerudert. Ich hatte noch kein Drittel geschafft als es losging. Obwohl ich gab was ging, ging es nicht erkennbar vorwärts. Der Sturm immer stärker und die Wellen schon bedrohlich. Irgendwann den Entschluß gefaßt, das es nur mit dem Wind noch gut gehen kann. Das hieß, anstatt den See auf kürzester Strecke zu überqueren, die Längsseite diagonal. Dort ist mitten im See eine Insel mit Kloster drauf. Im Lee wollte ich abwarten.
Ich setzte mich erhöht aufs Heck, mit meinem "breiten" Rücken als Segel und einem Riemen als Ruder. So segelte ich während es ein ausgewachsener Sturm wurde. Den Kurs ändern war deshalb unmöglich und ich verpaßte das Lee der Insel. Als das Ufer nahe war, erwischte ich eine ruhige geschützte Bucht und glitt mit viel Fahrt hinein. Darin hatten sich einige Boote mit Gläubigen, die zum Kloster wollten geflüchtet und ich bekam richtigen Applaus.
Es muß fast elegant ausgesehen haben, als ich um die Ecke kam aber ich hatte zeitweilig echte Angst, das Boot zu verlieren und Schwimmweste gab es damals warscheinlich im ganzen Königreich noch keine.

Das Bild stammt nicht von mir sondern ist aus dem Netz. Es zeigt die Insel und ähnliche Boote. Der Berg ist meiner Erinnerung nach der 7000er Machopuchare (Schreibweise??) und links davon müßte die Annapurnagruppe liegen.
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  #11  
Alt 23.10.2005, 15:32
Segelwilly
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Hi,

wir segelten von Lelystad nach Ketelhafen, der Wind stand genau in Richtung der Brücke von der ich nicht wusste ob wir bei dem Wind und Wellengang drunter her passen würden.

Der Diesel ging schon die ganze Woche mit schöner Regelmäßigkeit aus, meine Frau war Seekrank und hatte jedes Interesse am Wasser verloren, die Genua hatte einen Riss, ich wusste nicht ob wir uns da hätten frei segeln können und der Brückenwärter lies uns schmoren, das war eine recht unangenehme Geschichte.
Die Brücke ging dann doch auf Rot/Grün, ich holte die Segel runter und startete den Diesel, er brachte uns unter der Brücke durch und ging aus....

Da, vor der Brücke hatte ich Bedenken....und dann im nächsten Urlaub auf dem Kanal als uns Erasmus überholte, da dachte ich auch das unser letztes Stündlein geschlagen hätte.

Gruß Willy
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  #12  
Alt 25.10.2005, 11:33
avivendi avivendi ist offline
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bei mir war folgende situation nicht ganz ohne:
wir kamen durch den nok zurück richtung heimat. da das wetter nicht so ganz astrein war (beginnende dunkelheit, wind 6-7 schauerböen) wollte ich eigentlich in brunsbüttel übernachten. mein mitsegler wollte wegen der heimatnähe lieber nach hause in eine warme badewanne mit frauchen (..). also liess ich mich breitschlagen, die paar meilen nach hause noch zu motoren (einige macken in der takelage verboten das segeln). mit ablaufend wasser und wind gegenan war es ein lustiges geschaukel . nachdem wir uns nun eine geraume zeit langsam aber sicher vorgekämpft hatten, näherte sich uns eine gewaltige schauerböe. sie kamm wie eine weisse wand auf uns zu, im nu waren wir in wasser massen eingehüllt, die gischt flog horizontal übers schiff. mein mitsegler legt schon den signalrevolver bereit, da ihm die panik ins gesicht geschrieben stand. trotz gespannter strecktaue konnte man sich nur so eben halbwegs festhalten, die wellen waren in der böe ganz ordentlich. durch die lenzer stieg das wasser stetig im cockpit, floss nur langsam wieder ab. plötzlich knallte es recht laut und zischte vernehmlich, und es wurde sehr hell im cockpit. der revolver war heruntergefallen und hatte die rakete (rot) abgeschossen. noch ehe wir grossartig reagieren konnten, war kurz stille, dann knallte es rot! die leuchtkugel ging los! sie steckte aber zum glück unter dem gräting fest, aber direkt an der klappe zum tank und motorraum. mit nassen handtüchern versuchten wir zumindestr die kugel zu fixieren, und den brandbereich zu kühlen, um ein brennen des schiffes zu verhindern. mein mitsegler wollte schon das schiff verlassen.....
gottseidank hat eine rakete eine begrenzte brenndauer, mir kam es allerdings recht lang vor, und die kugel erlösch. das co´ckpit hatte seine farbe von weiss auf schwarz gewechselt, alles war voll russ, der boden verkokelt.
in diesem augenblick hatte ich eigentlich die nase voll, weiterzufahren, dreht das schiff 180 grad und legte in brunsbüttel an. der anlegeschluck waren ungefähr 3 flaschen rotwein.
über andere folgen dürfte man gar nicht nachdenken. aber es waren genügend schiffe in der nähe, die sicherlich geholfen hätten, wenn es ernst geworden wäre.
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  #13  
Alt 25.10.2005, 11:55
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Hier ein Auszug aus unserer Web-Seite:

... Aber nun noch mal an den Anfang. Die Schleuse geht auf, wir legen ab. Da sehen wir ein Fischerboot reinkommen und halten uns ganz links am Rand des Hafenbeckens, weil die Fischerboote immer rechts an den Kühlhäusern anlegen. Wir wollen ihn nicht behindern. Er fährt zuerst geradeaus mitten im Hafenbecken und dann ändert er seinen Kurs ganz plötzlich auf uns zu! Nun im Bug steht ja einer, der sieht uns??!! Nein, der Fischer kommt mit einem „Affenzahn“ immer näher. Wir geraten in Aufregung. Endlich schreit der Mann am Bug: RÜCKWÄRTS. Manfred gibt Gas, reißt das Ruder rum und der Spuk ist vorbei. In einem halben Meter Entfernung passiert uns das Fischerboot. Das war wirklich das Manöver des allerletzten Augenblicks. Der Mann an der Schleuse fasst sich an den Kopf: Pecheurs!!!!...

nachzulesen unter:
http://www.mynetcologne.de/~nc-rauschma2/mai05.htm
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Gruß Manfred
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  #14  
Alt 25.10.2005, 12:06
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Ijsselmeer 24 Stunden, relativ ruhige Nacht verbracht, in der Anfahrt zum Ziel in Medemblijk. Alles schon müde. bewölkt. Ich bin Rudergänger, Skipper macht schonmal Meilen-Auswertung, die beiden der Crew dösen unter der Sprayhood. Auf einmal kippen der Reihe nach die Boote vor mir weg und verschwinden hinter einer Regenwand. Geschätzte Zeit bis zum eintreffen der Böe: 2 Minuten, zum Reffen zu kurz. Anweisung an die beiden unter der Sprayhood - gleich kommt eine Bö, wir fahren weiter Kurs, lassen die Fock als Fock stehen und fieren das Gross, dann haben wir es innerhalb von 2 Minuten überstanden. Bitte an den Skipper: Rettungswesten für Alle.

Der versteht das nicht. Bö fällt ein, Segelvorgehen wie besprochen hält uns auf Kurs, tut dem Grosssegel vermutlich nicht wirklich gut ( obwohl wir nur soweit gefiert haben, das der Druck oben rausging ), aber wir haben Kontrolle im Schiff. Ich bin innerhalb von 30 Sekunden bis auf die Knochen durchnässt und sehe nix mehr ( Brille und Regen ). Skipper kommt den Niedergang hoch " das ist eine 10er Bö, abfallen....." Ich protestiere, Kommando kommt so unmissverständlich, das ich dem Folge leiste - wollte nicht schwimmen gehen und überhaupt diskutiert man nicht mit einem Skipper. Gross steht noch. Reihenfolge des reffens: Fock wegdrehen -> Folge: Schiff bleibt stehen, Mast wackelt jetzt erst richtig, keine Kontrolle mehr. 2. Reff eingedreht ( Einleinensystem ), dauert recht lange, natürlich nicht richtig durchgesetzt, kommt erneut Kommando "abfallen". O.k.

Schiff beschleunigt Katapultartig von 0 auf 9 Knoten und der Sonnenschuss folgt prompt - einer nach dem anderen. Kontrolle : unmöglich. Sichtweite: Bugkorb war in dem Schauer nicht zu erkennen.

Wäre dort ein anderes Schiff in Zielrichtung gefahren oder auch nur beigedreht gelegen, hätte es unweigerlich ein Ramming bedeutet, nicht auszudenken, wenn es in Cockpithöhe erfolgt wäre.

Na ja, die ganze Aktion in der Böe dauerte dann vielleicht noch 10 Minuten, dann war die Böe weg, anschliessend wieder moderate 4. Wir haben in dieser Zeit 2,5 Meilen nach Lee gemacht und Regensachen oder eine Rettungsweste trug am Ende dieser Aktion auch niemand.

Ich bin mit diesem Skipper nicht mehr gesegelt.
__________________
beste Grüße
Stefan
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  #15  
Alt 25.10.2005, 12:30
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Ich hab auch noch einen aus meiner Mobo-Zeit:

Vor Oldersum (Ems) signalisiert ein Skipper, dass er Schlepphilfe braucht. Er hängt bei ablaufend Wasser schon fast auf dem steil abfallenden Hafenschlick und hätte wahrscheinlich in Kürze eine Schlittenparty achteraus mit volllaufendem Heck erlebt. Ich also hin - ausser mir waren noch zwei Frauen bei mir an Bord.

Schleppleine achtern via Hahnepott auf beide Heckklampen gelegt, Schleppleine aufgeschossen und wurfbereit hingelegt und die beiden Passagiere angwiesen von der Schleppleine wegzubleiben und keinesfalls die Füsse in die Buchten zu stellen.

Mit dem Heck bin ich dann auf wurfweite ran, hab die Schleppleine übergeben und bin sachte voraus, um erstmal vom Schlickbuckel freizukommen. Den Passagieren dann nochmals gesagt "Hände, Füsse, Finger - alles weg von der Schleppleine!". Kurz vorm steifkommen der Leine dreh ich mich trotzdem nochmal um und sehe eine von beiden mit einem Bein in den Buchten stehen. Ich wusste gar nicht, dass ich so laut schreien kann und das dann sogar jemand darauf reagiert.

Und hinterher hatte ich eine dreistündige Diskussion an der Backe, warum ich denn so rumbrüllen müsste....
__________________
Viele Grüsse,
Olaf
__________
wattsegler.de
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  #16  
Alt 25.10.2005, 13:21
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Zu meinen Jollen-Seglerzeiten(bestimmt 20 Jahre her) hab ich folgendes erlebt:

Wir waren mit unseren Jollen (6 480'er (ungefähr wie ein Pirat) und einem Zugvogel, alle aus Holz selbstgebaut) unterwegs in der Region rund ums Tjeukemeer. Am 2. Tag haben wir dann einen kleinen Ausflug übers Ijsselmeer gemacht und sind dann durch Lemmer wieder auf die Kanäle und Meere gekommen. Windstärke auf dem Ijsselmeer waren geschätzte 6. Abends flaute dann der Wind ab und wir suchten uns eine Insel auf einem der Meere als Lager. Gerade auf Lee angelegt und wollten unsere Zelte aufschlagen, kommt ein alter Holländer zu uns und erklärt uns, daß wir ruhig um die Insel auf die andere Seite fahren sollten, der Wind würde komplett drehen und ein bisschen zunehmen. Da wir ja schlau sind, haben wir direkt wieder abgelegt und sind auf die andere Seite der Insel gefahren. (Da hab ich dann gelernt wie man in Luv anlegt und wie schnell man mit einer Jolle quer am Leegerwall liegt ). Tja also schnell die Zelt aufgestellt (für jeweils 1 aus jeder Jollen-Mannschaft, die anderen beiden schliefen an Bord). Der Wind nahm die ganze Zeit weiter ab und wir waren schon am überlegen, was uns der alte Holländer für einen Bären aufgebunden hätte. Beim vorletzten Zelt plötzlich kam eine Böe direkt von der Inselseite. Bestimmt 8-9. 1 Zelt ist direkt zusammen gekracht und bei den beiden Fehlenden wurde das Aufstellen zum Kraftakt. Naja, da es aber noch früh am Abend war und es (noch) nicht regnete, sind wir dann mal auf die andere Inselseite (da wo wir zuerst angelegt hatten) gegangen. Bergsteigen wäre einfacher gewesen. Und da sahen wir dann den Salat. Hier war ein echter Sturm... einige Jollen, die wohl nicht auf den Holländer gehört hatten, lagen auf dem Land, ganz oder teilweise, eines lag verkehrt herum auf einem Steg, der Mast hatte sich in den Schlick gebohrt, und draussen auf dem Meer sahen wir ein paar Windsurfer... und ein Boot der Rettungswacht. Selbst eine Kielyacht hatte es auf die Insel gedrückt. Da es nun auch noch anfing zu regnen sind wir dann mal wieder zu unseren Booten zurück gestiefelt. (Ging doch sehr viel schneller) Wären wir auf der anderen Seite geblieben, hätten wir schönes Lagerfeuerholz gehabt.
Und die Moral von der Geschicht: Einheimische wissen einfach mehr...
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bei Fragen fragen...

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und Tschoe
Willie
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Alt 25.10.2005, 13:25
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Ich hätte da auch noch was:

Als ich noch nicht mal wusste wie man Mobo schreibt , (also vor 2 Jahren ) buchten wir Ferien in Süd-Frankreich Kanalfahrt mit Motorboot. Um 1600 im "Hafen" angekommen, um 1700 nach 5Min. Einweisung losgetukert. Nach 30Min fahrt kommt so ein RIESIGES 100m breites und 5milionen m langes (kleine Übertreibung) Arbeitsboot entgegen.
Wir also alle 5 die Ohren eingezogen und am Rand angelegt. Mit zitrigen Beinen abgewartet bis das Monstrum an uns ran kahm.
Das riesen Teil hat uns richtig weggeschoben, so dass ich vorwärts Fahrt aufnehmen musste um gegen Land still zu stehen.
Ich war nach diesem Erlebniss so perplex, ich wollte eigentlich gleich wieder umkehren!

Bin ich Heute froh, hab ich das nicht gemacht!

Allzeit gute Fahrt an alle

Grüsse aus der Zentralschweiz
Christian
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Boot: Polyvalk; Honwave Gummiboot, RTM Furio, Prijon Seayak
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Nun denn,

ein schöner sonniger Juni Tag auf der friesischen Seenplatte. Ich war mit zwei Freunden auf der BM-Jolle (Kieljolle) meiner Familie segeln. Der Wind kam aus geschätzt SW mit vier (Erinnerung ein wenig trüb). Vor dem Wind ging es mit Vollzeug zu der im "Grote Brekken" gelegenen Insel, dort eine kurze Pause. Für den Rückweg band ich das Reff ins Groß und lies die Fock normal stehen. Auf dem kreuzenderweise Rückweg gewendet und das Boot lag auf der Seite und lief voll.(Grund unbekannt, immernoch ein Rätsel) Gelegenlich sah man noch 10cm des BB-Rumpfes und alle Nase lang die Mastspitze. Sofort herbeigeeilte Jachten verschwanden wieder, als die Polizei kam. Die konnte einen Bergeservice rufen, haben uns mit Kaffee und trocknen Klamotten versorgt und brachten uns an Land, als die Bergecrew da war.

Kosten: Bergung 250,00 HFL
Motor 300,00 DM

seglerisches Selbstvertrauen immernochnicht wiederhergestellt. Bin frühreffer und schätze den Wind immer masslos zu hoch ein.

So long der Flip

später wurden wir in Lemmer noch von einem Krapfenverkäufeer angsprochen, dass wir die Schiffversenker seien, warum weiss ich nicht.
Und am Sonntag hat der Zoll noch den Wagern nach der Grenze auf BTM durchsucht.
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Motorleistung wird völlig überbewertet.
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Alt 25.10.2005, 13:27
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Eckaat Eckaat ist offline
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Dann mal weiter (ein paar hab ich noch ):

Februar, minus 10°C, ganz ruhiges Wetter. Wir wollen wieder mal raus auf Dorsch. Im Hafen angekommen, dann die Enttäuschung:

Der Breitling
ist zugefroren, wir kommen nicht aus dem Hafen. Das Eis ist zwar nicht dick, vielleicht 3 oder 4 cm, aber die Möwe hat keine Eisklasse, das lassen wir mal lieber.

Gerade als wir wieder wegfahren wollen, dreht unten am Seehafen die WS 4 von der WSP ins Fahrwasser Schnatermann. Jippie! Die WSP bricht für uns Eis!

Also warten wir, bis die Barkasse im Hafen ist, eine kurze Schnüffelrunde dreht und dann wieder Richtung Seehafen dampft.

Wir machen die Leinen los und legen ab. Mit langsamer Fahrt geht es Richtung Wendeplatte. Die Eisschollen schaben am Rumpf entlang und verursachen ein ekelhaftes Geräusch, aber es geht gut vorwärts.

Als wir die Hälfte der eisigen Wegstrecke zurückgelegt haben, geht einer runter ins Vorschiff um sich sein Stullenpaket zu holen. Nach zwei Sekunden steht er kreideweiß wieder im Niedergang. "Wir saufen ab, da unten steht alles unter Wasser!"

Meine Kumpels reißen reißen die Flurplatten hoch, das Wasser sprudelt irgendwo von der Seitenwand ins Schiff und steht schon einen guten halben Meter hoch. Du heilige Sch..., das schafft die Lenzpumpe nie und immer, schalte sie aber trotzdem ein. "Eimerkette!" ruf ich, die Angelpützen werden ausgekippt und nach unten geworfen, Eimerkette gebildet und los.

Was ist nun zu tun? Wenden geht nicht, dafür ist die gebrochene Rinne zu schmal. Auf Grund setzen (was dort die beste Möglichkeit wäre, da der Breitling neben dem Fahrwasser ungefähr nur 0,5-1 Meter tief ist) geht auch nicht wegen dem verfluchten Eis. Die einzige Chance trocken an Land zu kommen ist der Überseehafen voraus. Ich werde zwar dann vielleicht das Schiff verlieren, aber erstens sind wir im Notfall in eisfreiem Wasser zum Schwimmen und wenn wir Glück haben schaffen wir es auch die Möwe "aufzuhängen", stabil genug sind die Klampen. Ich überlege kurz, ob ich über UKW die WSP, die in Sichtweite ist, anrufen soll, laß es aber lieber erstmal. Wenn es wirklich ernst werden sollte, kann ich das immer noch tun, wenn man sie gerade nicht braucht, sind sie ja auch ruckzuck da.

Ich lasse die Rettungwesten verteilen, als die rettende Meldung von vorne kommt, daß der Pegel im Schiff abnimmt. Die Jungs ackern wie die Bekloppten, wir reißen die oberen Flurplatten raus und versuchen an die Leckstelle zu kommen. Mist, der Batteriekasten ist davor. Einer stopft auf Verdacht seine Jacke von innen gegen die vermutete Leckstelle und versucht mit dem Fuß, sie auf das Leck zu dirigieren. Nach einigen Versuchen gelingt das auch, das Wasser wird spürbar weniger.

Mittlwerweile haben wir eisfreies Wasser erreicht und ich fasse den Entschluß zu drehen und in den Hafen zurückzukehren und die Möwe über flachem Wasser festzumachen, was auch gelingt.

Im Hafen bauen wir den Batteriekasten aus und finden die Ursache:

Eine der Eisschollen, ist gegen die Plastikverschraubung eines alten Loggebers geknallt und hat den Ring weggesprengt. Zum großen Glück ist der Geber durch die Dichtmasse nicht komplett ins Boot gedrückt worden, ein ca. 5 cm großes Loch wäre wohl das Ende gewesen.

Wir dichten das Loch mit Lappen und Holzpflock provisorisch ab und trinken auf den Schreck erstmal einen Kasten Bier. Und dann noch einen.

Gruß Ecki
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Alt 25.10.2005, 16:23
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04.10.2005 vor der Ostküste Korsikas südlich von Solenzara. Kurs Nord. Es zog gerade eine Gewitterfront durch. Groß im dritten Reff, Genua auf 30%.
Plötzlich das hier:
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Alt 25.10.2005, 17:58
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scheixxe....
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Alt 25.10.2005, 19:09
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So schlimme Dinge wie hier beschrieben sind mir zum Glück noch nicht passiert.

Aber wir waren in den späten 80ern Kronzeugen eines schwereren Seeunfalls - als der Butterdampfer "Westerland" zwischen Maasholm und Schleimünde ein manövrierbehindertes dänisches Segelboot übergemangelt hat. Dabei hätte der Dampfer problemlos aufstoppen können, anstatt nur doof zu tuten. Dem Segler war der Motor ausgefallen, woraufhin er in die Mitte der schmalen Fahrwasserrinne ausgewichen ist, um die Segel hochzuziehen. Der Dampfer war schon recht dicht dran, die Aktion war leichtsinnig vom Segler; eher hätte er das Boot auf Schlick setzen sollen. Aber nichtsdestotrotz wäre die Kollision verhinderbar gewesen, das hatte die "Westerland" später beim Anlegemanöver demonstriert.

Jedenfalls wurde das Boot mittschiffs gerammt, woraufhin Frau und Kind über Bord fielen und der Vater in die Kajüte stürzte. Das Boot wurde vom Dampfer überrollt, tauchte einen Moment später seitlich vom Bug wieder auf. Natürlich völlig zerstört. Ernsthaft erletzt wurde zum Glück niemand, auch nicht der Vater, der ins Boot geschleudert wurde.

Damals war ich 10 oder 11. Der Unfall hatte mich ziemlich geschockt. Vor allem die Witze, die die Leute im Hafen darüber machten.
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Gruß
Nils
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Alt 25.10.2005, 19:27
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Kafreitag 2003 auf dem Rhein bei Wesel in der Fahrrinne:

Wir waren kurz vorm Yachthafen Wesel, als es im Heck ein gräßlich lautes, metallisches Geräusch gab. Im selben Moment merkte ich, dass jeglicher Vortrieb weg war, und das Boot sich nicht mehr steuern ließ.
Ich mit meinem Kumpel natürlich richtig in Panik, da wir bestimmt 10 Berufsschiffe in Sichtweite hatten, und uns die Strömung mit ca. 6 Km/h in nicht zu beeinflussende Richtungen trug.
Also startete ich den kaum gewarteten 3PS Hilfsmotor, einen luftgekühlten Aspera, der auf der Badeplattform lag, mit Gummizügen in der Senkrechten gehalten. Bis er lief vergingen ca. 3-4 Minuten, in denen wir einige hundert Meter trieben, und auch überholt wurden....
Mein Kumpel schwenkte derweil die rote Fahne.
Nachdem wir nach ca. weiteren 5 Minuten aus der Fahrrinne gekommen sind, versagte auch der Hilfsmotor seinen Dienst. Mir viel ein, dass nur Minimal Sprit drin war, da er ja waagerecht auf der Badeplattform gelagert wurde....
Aber da waren wir bereits so weit aus der Fahrrinne, dass wir auf eine Buhne trieben, und ich Hilfe holen konnte.
Die Schlauchbootfahrer vom Yachtclub Wesel haben heute noch was bei mir gut....
Reperaturkosten Kreuzgelenk 12oo Euro......
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Wo die Möwen können stehn, wird es
wohl nicht weitergehn....


Oliver.
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Alt 25.10.2005, 20:00
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Also auch nochmal, aus der Jugend die erste Kenterung
Am Neusiedlersee, 14 Jahre jung, mit Eltern Pfingsturlaub zum Segeln. Bei Starkwind war beschlossen, einen Familienausflug über den See in eine Heurigenkneipe zu machen.
Wie es in dem Alter so ist, mußte ich unbedingt alleine Skipper mit meinem besegelten 2er Faltboot spielen. Rüber war kein Problem, aber dort meinen ersten Gspritzen (Heuriger mit Mineralwasser) getrunken.
Als wir wieder am Ufer standen, ging der Wind schon gewaltig zur Sache. Ich kam nicht vom Ufer weg, jedesmal wenn ich saß, hat die nächste Welle das Böötchen schon wieder aufs Ufer gespült. Das Segel des elterlichen Bootes war schon nicht mehr zu sehen, als ich endlich Fahrt aufnahm. Leider mit viel Wasser drinnen . Das schwappte immer hin und her. Der Ehrgeiz, die anderen einzuholen war da und so kam es wie es kommen mußte. Mitten drinn lag ich mitsamt Boot im Wasser. Das war meine letzte Fahrt ohne genügend Auftriebskörper. Ich schaffte es nicht das Boot leerzuschöpfen, da jedesmal eine Welle es wieder füllte. Also schwimmend (in jedem Wellental konnte ich kurz Grund berühren)das Faltboot hinterhergezogen und die 2 oder 3km zum Ufer. Dort angekommen freute ich mich schon, daß eine Schneise im Schilfgürtel war und dahinter ein Steg. Darauf zugelaufen und fast abgesoffen, da eine Fahrrinne für den dortigen Yachtclub gebaggert war. Mit letzter Kraft rüber geschwommen, die Gummistiefel und den Parka auf den steg geworfen. Selbst schaffte ich es nicht hoch. Also Barfuß durch den Schilfgürtel nochmals bestimmt eine halbe Stunde Richtung Ufer. So 20m vor festem Grund wieder dieser ausgebuddelte Graben. Nochmal rein ins Wasser und auf der anderen Seite an der Sliprampe raus. Da haben gerade ein paar Segler ihr Kajütboot rausgezogen, das auch gekentert war. Die haben solche Augen gemacht und mich sofort unter eine warme Dusche gesteckt.
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Alt 25.10.2005, 20:49
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Super!!

Dazu fällt mir auch noch einer ein.

Ich war 14 (glaub ich) und mein Vater kaufte eine 420er. Er war, seit ich mich erinnern kann wassersportbegeistert.

Kann mich heute noch daran erinnern (ich war 5 oder so), wie er an das POUCH-Faltboot einen Seitenborder geschraubt hat. Das Ding hieß "Pfeil" (die Nachfolger "Tümmler) saß auf einer Stange, der auf dem oberen Holzrahmen beim Paddelboot eingeklinkt wurde und wurde mit einer Reißleine gestartet, die man immer wieder per Hand um das Starterrad auf der Schwungscheibe wickeln mußte. Damit sind wir auf der Ostsee rumgegondelt. Schwimmweste?

Egal, zurück zum Thema.

Also die erste Ausfahrt mit der 420er. Er hatte -wie ich heut weiß- überhaupt keine Ahnung vom Segeln, zog mal hier und mal da und steuerte abenteuerliche Kurse. Dann fuhr er mit dichtgeholtem Groß eine Halse , bekam den Großbaum vor die Birne, fiel in Lee auf die Back und 3 Sekunden später hechtete ich von Luv aus, in das im Wasser liegende Großsegel. Der Kahn kenterte durch und da hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben so richtig Angst.

Gruß Ecki
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