|
|
#1
21.10.2014, 07:52
|
||||
|
||||
Bootslänge
Hallo ihr Bootsbauer
ich bewundere immer wieder was hier so in eigenleistung entsteht. was ich mich aber immer wieder frage: warum sind die boote so kurz? LL= länge läuft, sagte mal ein alter bootsbauer zu mir und ich dachte für mich: der nutzen eines bootes ab 6m ist doch wesentlich grösser. bei vielen kommt man sich vor wie die berühmte ölkonserve. dabei wäre es doch nicht so viel mehr arbeit wenn so ein boot 2 m länger wäre 
|
|
#2
21.10.2014, 08:04
|
||||
|
||||
|
LL ist nur die halbe Wahrheit. LLUK muss es eigentlich heißen: Länge läuft und kostet.
|
||||
|
#3
21.10.2014, 08:13
|
||||
|
||||
|
1. Aufwand steigt exponentiell
Bei einer Motorzille oder einen Power Dory, wie sie Glen-L anbietet, könnte man tatsächlich nur Länge anhängen. Die allermeisten Boote müsste man aber auch breiter machen und dann meist auch die Materialstärke noch entsprechend anpassen, so dass Aufwand und Kosten exponentiell steigen. 2. Werft ist zu klein Eine Garage ist üblicherweise 5 m lang. Eine Scheune oder einen Werkraum der länger ist, haben nur die Wenigsten zur Verfügung und teures Mieten oder langer Anfahrtsweg ist der Tod der meisten Selbstbauprojekte 3. Geschwindigkeitszugewinn in Verdrängerfahrt ist minimal Im Längenbereich der üblichen Selbstbauprojekte nimmt die Rumpfgeschwindigkeit pro Meter Bootslänge um nur 1 km/h zu und bei Gleitern ist ja dann eh die Motorleistung die relevante Grösse. Kommt noch dazu, dass bei einem grösseren Boot auch der Motor, der Trailer, der Hafen- oder Standplatz entsprechend grösser sein müssen. Ein grösseres Boot, und sei es auch nur 1 oder 2 m, ist eben nicht nur ein wenig mehr Arbeit, sondern deutlich mehr Arbeit und auch deutlich mehr Bau- und Betriebskosten.
|
||||
|
#4
21.10.2014, 12:36
|
||||
|
||||
|
Die meisten Selbstbauer tun dies meistens in irgendeinem Schuppen oder einer Garage. D.h. meistens muss das Ding auch von Hand, ganz ohne Kran gedreht/bewegt werden.
Materialbeschaffung und Transport werden bei großen Maßen ebenfalls teurer und vor umfangreichen Schäftarbeiten scheuen die meisten zurück.
|
||||
|
#5
21.10.2014, 17:48
|
|||||
|
|||||
|
Zitat:
Der Aufwand steigt exponentiell. Außerdem passt vieles dann nicht mehr in die Garage usw. 2m länger verdoppelt den Aufwand (z.B. 9m statt 7m). Nur mal so als Beispiel: Bolger Martha Jane ca. 7,20m Material 20 Platten Sperrholz; Bolger Advanced Sharpie 29 ca. 8,96m 55 Platten Sperrholz. Keine 2m mehr verdreifachen den Materialeinsatz.
__________________
viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) Geändert von blondini (21.10.2014 um 17:54 Uhr)
|
|||||
|
#6
22.10.2014, 23:05
|
||||
|
||||
|
wat noch länger dat Boot
Moin
Was für eine Frage!? Allgemein bekannt ist,dass egal welches Boot man gebaut hat, spätestens nach dem ersten Urlaub mit/auf dem Boot,ist es immer mindestens einen Meter zu kurz. Das ist so eine Art Naturgesetz des Bootsselbstbaus,da kann man fast nix bi moken. gruss hein
|
|
#7
23.10.2014, 00:04
|
||||
|
||||
|
Klingt ja sehr nach einem psychologischen Phänomen. Man stelle sich nur mal vor, das Boot sei 1m kürzer... dann ist man heilfroh, dass das Boot doch so lang wie es ist
Geändert von cpro90 (23.10.2014 um 00:53 Uhr)
|
||||
|
#8
23.10.2014, 05:05
|
|||||
|
|||||
|
Zitat:
|
|||||
|
#9
23.10.2014, 20:16
|
||||
|
||||
|
Wer sich bewusst ist, was ein kurzes Boot bedeutet und ein kurzes Boot baut, fragt nicht nach dem fehlenden Meter.
Ich bin über Jahrzehnte immer mit einem kleinen Zelt unterwegs gewesen. Selbst mit kleinen Kindern haben wir in kleinen Zelten gecampt, Campingtisch und Stühle waren ein NOGO (heute nicht mehr...Rücken :-(). Gekocht wird aber noch immer mit einem Spirituskocher einflammig, der Reis im Schlafsack zu Ende gegart. Wenn man einmal in die Spirale "mehr Platz" eingetreten ist, so verdoppeln sich auch die Ansprüche, Mehr Bootslänge wäre für mich eher aus Sicherheitsgründen wichtig...es sei denn, man wählt einen Entwurf, der Sicherheit auch beim kleineren Schiff berücksichtigt. Für Selbstbauer ist klar: Je größer, desto mehr Lebenszeit verbringt man beim Bau des Schiffes. Die obengenannten Aspekte der anderen Autoren unterschreibe ich voll und ganz. Auf der anderen Seite gibt es auch die Diskussion "Unter 10m auf die Ostsee? - Nie, lebensgefährlich!" Die typische Zeiterscheinung "Ohne SUV komme ich im Straßenverkehr nicht mehr durch" hat in der gesteigerten Bootslänge seine Entsprechung. Bert
|
||||
|
#11
24.10.2014, 13:43
|
||||
|
||||
|
HI!
Jetzt wird es philosophisch: Nichts genügt demjenigen, dem das was genügt zu wenig ist. (Epikur) So könnte man es auch nennen. Viele Grüße blondini
__________________
viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.)
|
 |
|
|
